Cobimetinib
 Arzneimittelgruppen 
 Kinasehemmer 
 MEK-InhibitorenCobimetinib ist ein Kinasehemmer aus der Gruppe der MEK-Inhibitoren, welcher in Kombination mit dem BRAF-Inhibitor Vemurafenib zur Behandlung eines fortgeschrittenen Melanoms mit der BRAF-V600-Mutation eingesetzt wird. Die Effekte beruhen auf der Hemmung des MAPK-Signalwegs durch Hemmung der MEK-Kinase. Cobimetinib verstärkt den Effekt von Vemurafenib und kann unerwünschten Wirkungen des BRAF-Hemmers entgegenwirken. Zu den häufigsten möglichen Nebenwirkungen gehören Bluthochdruck, Blutungen, eine Chorioretinopathie, Verdauungsstörungen, Hautausschlag, Photosensibilität und Fieber. Cobimetinib ist ein Substrat von CYP3A und UGT2B7. synonym: Cobimetinibum, Cobimetinibhemifumarat, Cobimetinibi hemifumaras, GDC-0973, XL518
ProdukteCobimetinib ist in Form von Filmtabletten im Handel (Cotellic®). Es wurde in der Schweiz im Jahr 2015 zugelassen.
Struktur und EigenschaftenCobimetinib (C21H21F3IN3O2, Mr = 531.3 g/mol) liegt im Arzneimittel als Cobimetinibhemifumarat vor, eine weisse, kristalline Substanz, deren Löslichkeit pH-abhängig ist. Es ist ein halogeniertes Anilin-, Piperidin- und Azetidin-Derivat.

Cobimetinib (ATC L01XE38 
) hat antitumorale und antiprolifertive Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der Kinase MEK1/2. Die mittlere Halbwertszeit von Cobimetinib beträgt etwa 44 Stunden. Cobimetinib verstärkt den Effekt von Vemurafenib und kann unerwünschten Wirkungen des BRAF-Hemmers entgegenwirken (z.B. Entstehung von Plattenepithelkarzinomen). 
Wirkmechanismus der Kinasehemmer, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
IndikationenZur Behandlung von Patienten mit einem nicht resezierbaren oder einem metastasierten Melanom mit der BRAF-V600-Mutation (Kombinationstherapie mit Vemurafenib).
DosierungGemäss der Fachinformation. Die Tabletten werden einmal täglich unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
 
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenCobimetinib wird von CYP3A und UGT2B7 metabolisiert und es sind entsprechende Wechselwirkungen möglich.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören:
- Bluthochdruck, Blutungen
 - Chorioretinopathie
 - Durchfall, Übelkeit, Erbrechen
 - Hautausschlag, Photosensibilität
 - Fieber
 
Melanom, Vemurafenib, Trametinib
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA)
 - Larkin J. et al. Combined vemurafenib and cobimetinib in BRAF-mutated melanoma. N Engl J Med, 2014, 371(20), 1867-76 Pubmed 

 - Rahman A. Vemurafenib and cobimetinib in BRAF-mutated melanoma. Lancet Oncol, 2014, 15(12), e535 Pubmed 

 - Ribas A. et al. Combination of vemurafenib and cobimetinib in patients with advanced BRAF(V600)-mutated melanoma: a phase 1b study. Lancet Oncol, 2014, 15(9), 954-65 Pubmed 

 
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
Weitere InformationenWirkstoffe: Cobimetinibum
Unternehmen: Roche Pharma (Schweiz) AG
Abgabekategorie: A
Gruppe / Anwendung: L01E

