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Oxybuprocain-Augentropfen Arzneimittelgruppen Lokalanästhetika-Augentropfen

Oxybuprocain ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der kurzwirksamen Lokalanästhetika, der am Auge zur lokalen Betäubung eingesetzt wird. Es wird im Rahmen diagnostischer und chirurgischer Verfahren verwendet. Eine wiederholte Anwendung ist zu vermeiden, da sie zu schweren Hornhautläsionen führt. Die Augentropfen sollen deshalb nicht zu Handen der Patienten abgegeben werden.

synonym: Novesin®, Novesine®, Oxybuprocainhydrochlorid-Augentropfen

Produkte

Oxybuprocain-Augentropfen 0.4% (4 mg/ml) sind in der Schweiz seit 1971 zugelassen. Sie sind als Monopräparat (Novesin®, Oxybuprocaine SDU Faure®) und in Kombination mit Fluorescein im Handel (Fluoresceine-Oxybuprocaine SDU Faure®).

Struktur und Eigenschaften

Oxybuprocain liegt in Arzneimitteln als Oxybuprocainhydrochlorid (C17H29ClN2O3, Mr = 344.9) vor. Es handelt sich um ein weisses, kristallines Pulver oder farblose Kristalle, die in Wasser sehr leicht löslich sind. Oxybuprocain ist ein Butoxyderivat von Procain, ein Lokalanästhetikum von Estertyp und ein Derivat der p-Aminobenzoesäure.

Wirkungen

Oxybuprocain (ATC S01HA02 ) ist lokalanästhetisch. Die Wirkung tritt schnell, innert einer Minute ein und hält zirka 20-30 Minuten an. Oxybuprocain hat keinen Effekt auf die Pupillengrösse. Der Ester wird im Plasma rasch hydrolysiert.

Wirkmechanismus der Lokalanästhetika, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Oxybuprocain-Augentropfen werden zur Oberflächenanästhesie der Binde- und Hornhaut des Auges bei diagnostischen und chirurgischen Verfahren eingesetzt, z.B. bei der Entfernung von Fremdkörpern und Nähten, Messung des Augeninnendrucks, Endoskopie der Tränenwege und bei der Zellentnahme.

Therapeutisch werden die Tropfen Off-Label zum Beispiel bei der Schneeblindheit (Verblitzung) angewandt → einmalige Verabreichung!

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Interaktionen sind mit Vasokonstriktoren (Wirkungsverlängerung), Sympathomimetika, Succinylcholin, Sulfonamiden und Betablockern möglich.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Reaktionen wie ein Brennen nach dem Einträufeln und Überempfindlichkeitsreaktionen. Eine wiederholte Anwendung ist unbedingt zu vermeiden, da sie zu Hornhautläsionen (Keratopathien) führt und die Wundheilung hemmt. Im Fall einer Absorption und Überdosierung sind kardiovaskuläre und zentrale Störungen möglich.

siehe auch

Schneeblindheit, Lokalanästhetika-Augentropfen

LiteraturWeitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 8.9.2024 geändert.
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