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Nicardipin Arzneimittelgruppen Calciumkanalblocker  Dihydropyridine

Nicardipin ist ein blutdrucksenkender und gefässerweiternder Calciumkanalblocker aus der Gruppe der Dihydropyridine für die Behandlung einer akuten und lebensbedrohlichen Hypertonie (Bluthochdruck). Die Effekte beruhen auf der Blockade von Calciumkanälen vom L-Typ. Das Arzneimittel wird als kontinuierliche intravenöse Infusion verabreicht. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen, Schwindel, periphere Ödeme, Herzklopfen und ein Flush. Nicardipin ist ein Substrat von CYP3A4.

synonym: Nicardipinum, Nicardipini hydrochloridum, Nicardipinhydrochlorid

Produkte

Nicardipin wurde in der Schweiz im Jahr 2021 als Injektionslösung zugelassen (Nicardipin Labatec®). In einigen Ländern sind auch perorale Darreichungsformen verfügbar, zum Beispiel Kapseln. Der Wirkstoff ist nicht neu, sondern bereits seit Jahrzehnten bekannt.

Struktur und Eigenschaften

Nicardipin (C26H29N3O6, Mr = 479.5 g/mol) liegt im Arzneimittel als Nicardipinhydrochlorid vor, ein grüngelbes, geruchloses, kristallines Pulver, das in Wasser wenig löslich ist. Nicardipin gehört strukturell zur der Phenyl-Dihydropyridinen.

Wirkungen

Nicardipin (ATC C08CA04 ) hat blutdrucksenkende und gefässerweiternde Eigenschaften und entspannt die glatte Muskulatur. Die Wirkungen beruhen auf der Blockade des Einstroms von Calcium in die glatten Gefässmuskelzellen durch Inhibition der spannungsabhängigen Calciumkanäle vom L-Typ. Calcium ist der Auslöser für die Kontraktion der glatten Muskelzellen. Nicardipin ist selektiver für die Calciumkanäle der glatten Muskulatur der Gefässe als für diejenigen in Herzmuskelzellen.

Wirkmechanismus der Calciumkanalblocker, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Für die Behandlung einer akuten und lebensbedrohlichen Hypertonie (Bluthochdruck).

Typische Indikationen sind:

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel wird als kontinuierliche intravenöse Infusion verabreicht.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen und Angaben zu Interaktionen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Nicardipin ist ein Substrat von CYP3A4 und es sind entsprechende Wechselwirkungen möglich.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen, Schwindel, periphere Ödeme, Herzklopfen und Flush. Diese Nebenwirkungen sind auf die Gefässerweiterung zurückzuführen.

siehe auch

Calciumkanalblocker, Dihydropyridine, Nifedipin

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 17.5.2024 geändert.
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