Ibogain Arzneimittelgruppen HalluzinogeneIbogain ist ein psychoaktiver Wirkstoff aus der Gruppe der Indolalkaloide, der aus der Rinde des westafrikanischen Strauchs Tabernanthe iboga gewonnen wird. In der Schweiz gehört es zu den verbotenen Betäubungsmitteln. Ibogain wird traditionell für den Entzug von Rauschmitteln verwendet, insbesondere von Opioiden. Es kann allerdings auch unerwünschte Wirkungen verursachen.
synonym: Ibogainum, Ibogaine, Ibogainhydrochlorid
ProdukteIbogain gehört in der Schweiz zu den verbotenen Betäubungsmitteln und ist deshalb nicht legal im Handel erhältlich. Ausnahmebewilligungen können erteilt werden. Früher wurde es in Frankreich mit dem Markennamen Lambarene® vertrieben.
Struktur und EigenschaftenIbogain (C20H26N2O, Mr = 310.4 g/mol) ist ein Indolalkaloid, das aus der Rinde des westafrikanischen Strauchs Tabernanthe iboga aus der Familie der Hundsgiftgewächsen (Apocynaceae) gewonnen wird. Es wurde erstmals im Jahr 1901 isoliert.
WirkungenIbogain hat psychoaktive, halluzinogene und zentral stimulierende Eigenschaften. Die Pharmakologie ist komplex, Ibogain hat einen Einfluss auf verschiedene Neurotransmittersysteme.
Wirkmechanismus von Rauschmitteln, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
AnwendungsgebieteIn der Schweiz sind keine Arzneimittel mit Ibogain zugelassen und es gibt keine offiziellen medizinischen Indikationen.
- Traditionelle rituelle und religiöse Anwendungsgebiete.
- Für den Entzug verschiedener Rauschmittel, z.B. für die Behandlung einer Opioidabhängigkeit.
- Früher unter anderem als Stimulans und gegen Infektionskrankheiten.
Ibogain ist ein Substrat von CYP450-Isoenzymen. Von CYP2D6 wird es zum Hauptmetaboliten Noribogain O-demethyliert, der ebenfalls psychoaktiv ist.
Unerwünschte WirkungenZu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören unter anderem Übelkeit, eine Mundtrockenheit, Kopfschmerzen, Halluzinationen, eine Verwirrtheit, eine Ataxie, psychiatrische Störungen, eine Manie und eine Verlängerung des QT-Intervalls. Das Abhängigkeits- und Missbrauchspotenzial wird gemäss der Literatur als gering eingestuft. Über Todesfälle wurde berichtet.
siehe auchHalluzinogene, NMDA-Antagonisten
Literatur- Alper K.R. Ibogaine: a review. Alkaloids Chem Biol, 2001, 56, 1-38 Pubmed
- Litjens R.P., Brunt T.M. How toxic is ibogaine? Clin Toxicol (Phila), 2016, 54(4), 297-302 Pubmed
- Maciulaitis R., Kontrimaviciute V., Bressolle F.M., Briedis V. Ibogaine, an anti-addictive drug: pharmacology and time to go further in development. A narrative review. Hum Exp Toxicol, 2008, 27(3), 181-94 Pubmed
- Mash D.C. IUPHAR - invited review - Ibogaine - A legacy within the current renaissance of psychedelic therapy. Pharmacol Res, 2023, 190, 106620 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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