Flufenaminsäure Arzneimittelgruppen NSAR Anthranilsäurederivate (Fenamate)Die Flufenaminsäure ist ein nicht steroidaler Entzündungshemmer aus der Gruppe Anthranilsäurederivate mit schmerzlindernden und entzündungshemmenden Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der Prostaglandinsynthese durch Inhibition der Cyclooxygenase. Die Arzneimittel werden für die Behandlung rheumatischer Bewerden, schmerzhafter, entzündlicher und degenerativer Erkrankungen sowie bei stumpfen Verletzungen eingesetzt und zwei- bis dreimal täglich aufgetragen. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Hautreaktionen.
synonym: Acidum flufenamicum, FFA, Flufenamic acid, CI-440
ProdukteDie Flufenaminsäure ist als Creme, Gel, Emgel und Salbe ausschliesslich in Kombinationspräparaten zur äusserlichen Anwendung im Handel (z.B. Assan®). Sie wurde in den 1960er-Jahren entwickelt.
Struktur und EigenschaftenDie Flufenaminsäure (C14H10F3NO2, Mr = 281.23 g/mol) gehört wie Etofenamat und die Mefenaminsäure zu den Anthranilsäure-Derivaten und Fenamaten.
WirkungenDie Flufenaminsäure (ATC M01AG03 ) hat schmerzlindernde und entzündungshemmende Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der Prostaglandinsynthese durch Inhibition des Enzyms Cyclooxygenase (COX). Des Weiteren interagiert die Flufenaminsäure mit verschiedenen Ionenkanälen und wird deshalb in der pharmakologischen Forschung verwendet.
Wirkmechanismus der NSAR, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
Indikationen- Rheumatische Beschwerden.
- Schmerzhafte, entzündliche und degenerative Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparates, der Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenke sowie der Wirbelsäule bzw. Bandscheiben.
- Stumpfe Verletzungen wie Prellungen, Verstauchungen, Zerrungen.
Gemäss der Packungsbeilage. Die Arzneimittel werden zwei- bis dreimal täglich lokal aufgetragen.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit, auch gegen andere NSAR
- Offene, verletzte oder erkrankte Haut
- Kinder, Schwangerschaft, Stillzeit
- Niereninsuffizienz
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenWechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind bisher keine bekannt.
Unerwünschte WirkungenZu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Hautreaktionen.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Guinamard R., Simard C., Del Negro C. Flufenamic acid as an ion channel modulator. Pharmacol Ther, 2013, 138(2), 272-84 Pubmed
- Hill A.G. Review of flufenamic acid in rheumatoid arthritis. Ann Phys Med, 1966, Suppl, 87-92 Pubmed
- Rajan K.T., Hill A.G., Barr A., Whitwell E. Flufenamic acid in rheumatoid arthritis. Ann Rheum Dis, 1967, 26(1), 43-6 Pubmed
- Sydnes O.A. A controlled clinical trial of flufenamic acid in rheumatoid arthritis. Ann Phys Med, 1966, Suppl, 93-8 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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