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Dapagliflozin Arzneimittelgruppen SGLT2-Hemmer

Dapagliflozin ist ein antidiabetischer Wirkstoff aus der Gruppe der SGLT2-Hemmer für die Behandlung eines Typ-2-Diabetes, einer Herzinsuffizienz und einer chronischen Nierenerkrankung. Die Wirkungen beruhen auf der selektiven Inhibition des Cotransporters SGLT2, der am proximalen Tubulus der Niere für die Reabsorption von Glucose verantwortlich ist. Die Hemmung führt zu einer erhöhten Ausscheidung des Zuckers über den Harn. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Harnwegsinfektionen, Infektionen des Genitaltrakts, eine erhöhte Urinausscheidung und Beschwerden bei der Harnentleerung. Dies als Folge der erhöhten Glucosekonzentration im Urin.

synonym: Dapagliflozinum, Dapagliflozinum propandiolum monohydricum, BMS-512148

Produkte

Dapagliflozin ist in Form von Filmtabletten im Handel (Forxiga®). In der EU wurde es im Jahr 2012, in den USA und in der Schweiz im Jahr 2014 zugelassen.

Dapagliflozin wird auch fix mit Metformin kombiniert (Xigduo® XR). Eine Fixkombination mit Saxagliptin wurde im Jahr 2017 freigegeben (Qtern® Filmtabletten). Qternmet® XR ist eine Kombination mit Dapagliflozin und mit Metformin. Qtrilmet® kombiniert Metformin, Saxagliptin und Dapagliflozin.

Struktur und Eigenschaften

Dapagliflozin (C21H25ClO6, Mr = 408.9 g/mol) ist ein C-Glucosid, das gegenüber Glucosidasen im Darm stabil ist. Es hat gewisse strukturelle Ähnlichkeiten mit Phlorizin, einem unspezifischen SGLT-Hemmer aus der Apfelbaumrinde und Vorläufer der modernen Wirkstoffe. Im Arzneimittel liegt es als Dapagliflozin-((2S)-Propan-1,2-diol) (1:1) 1 · H2O vor.

Wirkungen

Dapagliflozin (ATC A10BX09 ) hat blutzuckersenkende und antidiabetische Eigenschaften und kann das Körpergewicht senken. Es ist ein kompetitiver, reversibler, potenter und selektiver Hemmer des Natrium-Glucose-Cotransporters 2 (sodium-glucose co-transporter 2, SGLT2). Dieser Transporter ist am proximalen Tubulus des Nephrons für die Reabsorption von Glucose verantwortlich. Die Inhibition führt zu einer verstärkten Ausscheidung des Zuckers über den Harn. Der Wirkmechanismus ist im Unterschied zu anderen Antidiabetika von Insulin unabhängig. SGLT1, der auch im Darm vorkommt, wird von Dapagliflozin nicht gehemmt.

Wirkmechanismus der SGLT2-Hemmer, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

IndikationenDosierung

Gemäss der Fachinformation. Aufgrund der langen Halbwertszeit von 16-17 Stunden ist eine einmal tägliche Verabreichung ausreichend. Die Tabletten können unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Harnwegsinfektionen, Infektionen des Genitaltrakts, Störungen des Lipidstoffwechsels, eine verstärkte Urinausscheidung und Beschwerden bei der Harnentleerung. Diese Nebenwirkungen beruhen grösstenteils auf der erhöhten Glucosekonzentration im Urin.

Eine Hypoglykämie wird bei einer Monotherapie selten beobachtet, kann aber in Kombination mit Sulfonylharnstoffen und Insulinen auftreten. Die Sicherheit des Wirkstoffs wurde angezweifelt. In klinischen Studien wurden in der Dapagliflozin-Gruppe etwas mehr Fälle von Blasen- und Brustkrebs beobachtet. Ob tatsächlich ein Zusammenhang besteht, ist jedoch umstritten.

siehe auch

SGLT2-Hemmer, Canagliflozin, Diabetes mellitus Typ 2

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 8.5.2023 geändert.
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