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Chenodesoxycholsäure Arzneimittelgruppen Gallensäuren

Die Chenodesoxycholsäure ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Gallensäuren für die Behandlung angeborener Störungen der primären Gallensäuresynthese aufgrund eines Sterol-27-Hydroxylase-Mangels. Sie stellt die Feedbackhemmung wieder her und es werden weniger atypische Gallenalkohole und Gallensäuren gebildet. Das Arzneimittel wird dreimal täglich unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen. Als mögliche unerwünschte Wirkung kann eine Verstopfung auftreten. Das Interaktionspotenzial muss beachtet werden.

synonym: Acidum chenodeoxycholicum PhEur, Chenodeoxycholic acid, CDCA, Chenodeoxycholsäure

Produkte

Die Chenodesoxycholsäure wurde in der Schweiz und in den USA im Jahr 2025 in Form von Hartkapseln zugelassen (Chenodesoxycholsäure Leadiant®, USA: Ctexli®).

Struktur und Eigenschaften

Die Chenodesoxycholsäure (C24H40O4, Mr = 392.6 g/mol) liegt als weisses Pulver mit einem bitteren Geschmack vor und ist in Wasser sehr schwer löslich. Sie gehört zu den wichtigsten Gallensäuren im Körper.

Wirkungen

Die Chenodesoxycholsäure (ATC A05AA01 ) wird zur Substitutionstherapie zur Wiederherstellung der Feedbackhemmung, bedingt durch eine Mangel oder eine Abwesenheit endogener Chenodesoxycholsäure, eingesetzt. Dadurch werden weniger atypische Gallenalkohole und Gallensäuren gebildet. Die Halbwertszeit beträgt etwa 4 Tage.

Indikationen

Für die Behandlung angeborener Störungen der primären Gallensäuresynthese aufgrund eines Sterol-27-Hydroxylase-Mangels (manifestierend als zerebrotendinöse Xanthomatose) bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen im Alter von 1 Monat bis 18 Jahren sowie bei Erwachsenen.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel wird dreimal täglich unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen. Für Kinder besteht die Möglichkeit, die Kapseln zu öffnen und mit 8,4 % Natriumhydrogencarbonat-Lösung eine Suspension herzustellen.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Wechselwirkungen wurden mit Antazida, Colestyramin, Colestipol, Ciclosporin, Sirolimus, Phenobarbital und oralen Kontrazeptiva beschrieben.

Unerwünschte Wirkungen

Als mögliche unerwünschte Wirkung kann eine Verstopfung auftreten.

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 11.9.2025 geändert.
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