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Small interfering RNA (siRNA) Arzneimittelgruppen

Bei der sogenannten small interfering RNA (siRNA) handelt es sich um kurze RNA-Fragmente, welche im Organismus zum selektiven Abbau der komplementären mRNA führen. Damit verhindern sie gezielt die Genexpression und die Bildung von Proteinen. Mit diesem Ansatz kann im Prinzip eine Vielzahl von Krankheiten behandelt werden. Eine Hürde stellt die gezielte Verabreichung dar. Denn nackte siRNA kann Zellmembranen nicht überwinden und wird im Blut rasch gespalten. Mittlerweile wurden einige Arzneimittel zugelassen.

synonym: siRNA, small interfering RNA, Kurze interferierende RNS, RNAi-Therapeutika

Struktur und Eigenschaften

Bei der small interfering RNA (siRNA) handelt es sich um kurze, synthetisch hergestellte RNA-Fragmente, die aus etwa 21 bis 25 Nukleotiden bestehen. Die siRNA hat eine komplementäre Sequenz zu einer Ziel-mRNA im menschlichen Körper und wird in der Regel doppelsträngig verabreicht.

Wirkungen

Die sequenzspezifische siRNA führt im Organismus zum selektiven Abbau der komplementären mRNA. Damit wird die Genexpression gehemmt und ein bestimmtes Protein wird nicht gebildet, womit indirekt ein pharmakologischer Effekt ausgelöst wird. Dieser physiologische Mechanismus wird auch als RNA-Interferenz (RNAi) bezeichnet und ist bis zu einer Woche wirksam. Im Prinzip kann mit diesem Ansatz jedes Gen im Körper stillgelegt werden, was eine Vielzahl therapeutischer Anwendungen ermöglicht.

Ein Hindernis stellt die Tatsache dar, dass nackte siRNA Zellmembranen aufgrund der negativen Ladung Zellmembranen nicht überwinden kann. Zudem wird die RNA im Blut enzymatisch abgebaut wird und kann Nebenwirkungen verursachen. Entscheidend ist deshalb die chemische Modifikation der RNA und die Verwendung moderner Drug-Delivery-Systeme, welche die siRNA zu ihrem Wirkort und in die Zellen bringt (sog. Transfektion).

Wirkstoffesiehe auch

mRNA-Impfstoffe

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Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 21.7.2023 geändert.
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