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Natriumpicosulfat Arzneimittelgruppen Abführmittel

Natriumpicosulfat ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Abführmittel, der bei einer Verstopfung und zur Darmentleerung verwendet wird. Er fördert die Darmbewegungen und die Ansammlung von Wasser und Elektrolyten im Darm. Häufig beobachtete unerwünschte Wirkungen sind Verdauungsbeschwerden wie Durchfall und Krämpfe.

synonym: Natrii picosulfas monohydricus

Produkte

Natriumpicosulfat ist in Form von Tabletten, Weichkapseln und Tropfen im Handel (z.B. Laxoberon®, Dulcolax® Picosulfat). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1973 zugelassen.

Struktur und Eigenschaften

Natriumpicosulfat (C18H13NNa2O8S2, Mr= 481.41 g/mol) ist strukturell eng mit Bisacodyl verwandt. Der Unterschied besteht darin, dass es anstelle der Essigsäure mit der Schwefelsäure verestert ist. Es liegt als weisses, kristallines Pulver vor, das sich leicht in Wasser löst. Natriumpicosulfat ist ein Diphenylmethan- und Triarylmethan-Derivat.

Es ist ein Prodrug und wird von Darmbakterien in das freie Diphenol BHPM überführt. Dabei handelt es sich um denselben aktiven Metaboliten, der auch für die Effekte von Bisacodyl verantwortlich ist. Natriumpicosulfat wird nicht absorbiert und muss deshalb im Unterschied zu Bisacodyl nicht in Form magensaftresistenter Tabletten verabreicht werden.

Aktiver Metabolit von Bisacodyl und Natriumpicosulfat, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Wirkungen

Natriumpicosulfat (ATC A06AB08 ) hat abführende Eigenschaften. Der aktive Metabolit stimuliert die Darmbewegungen sowie die Sekretion von Wasser und Elektrolyten in das Darminnere.

Indikation

Natriumpicosulfat wird zur kurzfristigen Anwendung bei Verstopfung und bei Beschwerden, die eine erleichterte Darmentleerung erfordern, eingesetzt.

Unter ärztlicher Kontrolle kann es auch längerfristig angewendet werden zur Behandlung von Verstopfung, die als Folge einer Behandlung mit Opioiden entsteht (siehe auch unter Opioide und Obstipation).

Dosierung

Gemäss Packungsbeilage. Natriumpicosulfat wird im Unterschied zu Bisacodyl im Dünndarm nicht absorbiert und ist daher undragiert und beispielsweise in Form von Tropfen feiner dosierbar. Die Wirkung tritt normalerweise nach 6 bis 12 Stunden ein.

Kontraindikationen

Es soll nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Natriumpicosulfat kann den Kaliumverlust durch andere Arzneimittel wie beispielsweise Diuretika und Glucocorticoide verstärken. Die daraus entstehende Hypokaliämie kann die Empfindlichkeit gegenüber Herzglykosiden erhöhen. Antibiotika können bei gleichzeitiger Verabreichung zum Verlust der abführenden Wirkung von Natriumpicosulfat führen.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Verdauungsbeschwerden wie Krämpfe, Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall.

Bei einem unsachgemässen Gebrauch können Störungen des Elektrolythaushalts und Hypokaliämie und eine Abhängigkeit entstehen.

siehe auch

Abführmittel, Bisacodyl, Verstopfung

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 2.5.2024 geändert.
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