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Metronidazol zur äusserlichen Behandlung der Rosazea Arzneimittelgruppen Antibiotika Nitroimidazole Metronidazol

Metronidazol ist ein Antibiotikum und Antiparasitikum aus der Gruppe der Nitroimidazole, das als Creme zur äusserlichen Behandlung der Rosazea angewendet wird. Es wird dazu üblicherweise morgens und abends aufgetragen. Sichtbare Ergebnisse sind innerhalb einiger Wochen zu erwarten. Die Wirksamkeit beruht wahrscheinlich in erster Linie auf den entzündungshemmenden Eigenschaften des Arzneimittels. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Reaktionen wie Hauttrockenheit, Stechen und Brennen. Metronidazol wird nur in einem sehr geringen Ausmass über die Haut absorbiert.

synonym: Metronidazolum PhEur

Produkte

Metronidazol ist zur äusserlichen Behandlung der Rosazea als Creme (Rosalox®, Perilox®) im Handel. Die Wirksamkeit der Therapie wurde von Nielsen erstmals 1983 nachgewiesen. In der Schweiz kam die erste Creme im Jahr 1987 auf den Markt. Metronidazol kann auch peroral in Form von Tabletten zur Behandlung der Rosazea eingesetzt werden, dabei muss allerdings mit mehr unerwünschten Wirkungen gerechnet werden.

Struktur und Eigenschaften

Metronidazol (C6H9N3O3, Mr = 171.2 g/mol) ist ein nitriertes Imidazol-Derivat. Es ist ein weisses bis gelbliches, kristallines Pulver, das gegen Licht empfindlich ist und in Wasser schwer löslich ist.

Wirkungen

Metronidazol (ATC D06BX01 ) führt im Vergleich mit Placebo zu einer signifikanten Reduktion der Läsionen (Papeln, Pusteln, Hautinfiltrationen) und der Rötungen. Der Effekt auf die Teleangiektasien (sichtbare Blutgefässe) gilt als fehlend bis gering. Der genaue Wirkmechanismus ist nicht bekannt, es wird aber angenommen, dass die Wirkung auf den antioxidativen, entzündungshemmenden und immunsuppressiven Eigenschaften des Wirkstoffs beruht.

Indikationen

Für die Behandlung der Rosazea.

Dosierung

Das Arzneimittel soll gemäss der Fachinformation morgens und abends dünn auf die zu behandelnden Hautstellen aufgetragen werden. Die Haut wird vorgängig gewaschen und getrocknet. Die übliche Behandlungsdauer liegt bei mehreren Wochen, bis zum Wirkungseintritt können bis zu 3 Wochen verstreichen.

Kontraindikationen

Metronidazol ist bei Überempfindlichkeit kontraindiziert. Bei akuten oder zurückliegenden Blutbildungsstörungen soll es nur mit Vorsicht angewandt werden. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Metronidazol wird bei äusserlicher Anwendung nur in sehr geringen Mengen absorbiert. Gemäss der Fachinformation ist eine Interaktion mit Vitamin-K-Antagonisten möglich. Bei der oralen Einnahme von Metronidazol darf kein Alkohol konsumiert werden, weil ein Antabus-Effekt auftreten kann. In der CH-Fachinformation ist eine solche Interaktion für die äusserliche Anwendung nicht erwähnt und erscheint aufgrund der geringen Absorption unwahrscheinlich, kann aber gemäss der amerikanischen und deutschen Fachinformation nicht vollständig ausgeschlossen werden.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören seltene lokale Reaktionen wie Überempfindlichkeitsreaktionen, Hautirritationen, Hauttrockenheit, Rötungen, Verschlechterung der Hautläsionen, Brennen und Stechen. Die systemischen Nebenwirkungen von Metronidazol sind in der Regeln nicht zu erwarten, können sich aber selten in Symptomen wie Übelkeit, metallischer Geschmack, Kribbeln und Gefühlslosigkeit der Extremitäten äussern.

siehe auch

Rosazea

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 10.12.2025 geändert.
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