Regorafenib


synonym: Regorafenibum, Regorafenibi monohydricum, Regorafenib-Monohydrat, BAY 73-4506
ProdukteRegorafenib ist in Form von Filmtabletten im Handel (Stivarga®). In der Schweiz wurde es im Februar 2013 zugelassen.
Struktur und EigenschaftenRegorafenib (C21H15ClF4N4O3, Mr = 482.8 g/mol) liegt in Arzneimitteln als Regorafenib-Monohydrat vor, das in Wasser praktisch unlöslich ist. Es ist ein Pyridin- und ein Harnstoff-Derivat.
Regorafenib (ATC L01XE21 ) hat antitumorale und antiangiogenetische Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der Hemmung verschiedener Kinasen (VEGFR, TIE2, KIT, RET, RAF-1, BRAF, BRAFV600E, PDGFR, FGFR). Regorafenib hat eine lange Halbwertszeit von 20 bis 30 Stunden. Es verlängerte das Überleben bei metastasierendem Darmkrebs in klinischen Studien im Schnitt um 1.4 Monate (Median).
Wirkmechanismus der Kinasehemmer, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
Indikationen- Kolorektales Karzinom (Dickdarmkrebs)
- Gastrointestinale Stromatumoren (GIST)
- Leberzellkarzinom
Gemäss der Fachinformation. Die Tabletten werden einmal täglich zur gleichen Zeit nach einer leichten Mahlzeit eingenommen. Die Therapie erfolgt in Zyklen mit Therapiepausen (3 Wochen Behandlung, anschliessend 1 Woche Pause).
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenRegorafenib wird von CYP3A4 und UGT1A9 metabolisiert und ist ein BCRP- und P-gp-, UGT- und CYP-Hemmer. Entsprechende Wechselwirkungen sind möglich. Eine weitere Interaktion wurde mit Antibiotika beschrieben.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Schwäche, Erschöpfung, Appetitverlust, eine verminderte Nahrungsaufnahme, das Handfusssyndrom, Durchfall, Gewichtsverlust, Infektionen, Bluthochdruck und Stimmstörungen. Regorafenib hat lebertoxische Eigenschaften und kann selten schwere Lebererkrankungen verursachen.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA)
- Davis S.L., Eckhardt S.G., Messersmith W.A., Jimeno A. The development of regorafenib and its current and potential future role in cancer therapy. Drugs Today (Barc), 2013, 49(2), 105-15 Pubmed
- Festino L. et al. Critical appraisal of the use of regorafenib in the management of colorectal cancer. Cancer Manag Res, 2013, 49-55 Pubmed
- Strumberg D., Schultheis B. Regorafenib for cancer. Expert Opin Investig Drugs, 2012, 21(6), 879-89 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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