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Pneumokokken Infektionskrankheiten

Als Pneumokokken werden die grampositiven und kugelförmigen Bakterien der Spezies Streptococcus pneumoniae bezeichnet. Es sind die Erreger, die am häufigsten eine Lungenentzündung auslösen. Sie können weitere schwere Erkrankungen wie eine Hirnhautentzündung und eine Bakteriämie verursachen. Besonders gefährdet sind Kinder, ältere Menschen und Patientinnen und Patienten mit Grunderkrankungen und einer Immunsuppression. Bei vielen Menschen kommen die Bakterien ohne Symptome im Nasen-Rachen-Raum vor. Pneumokokken werden über Atemwegssekrete und indirekt über Oberflächen und Gegenstände übertragen. Für die Behandlung werden Antibiotika eingesetzt. Für die Vorbeugung stehen wirksame Impfstoffe zur Verfügung, die Säuglingen ab 2 Monaten, Personen mit Risikofaktoren und älteren Menschen empfohlen werden.

synonym: Streptococcus pneumoniae, Pneumococcus

Symptome

Pneumokokken sind die Erreger, die am häufigsten eine Lungenentzündung (Pneumonie) verursachen. Zu den Symptomen gehören Fieber, Husten, Brustschmerzen, ein schlechter Allgemeinzustand und Atembeschwerden.

Sie sind auch an leichteren Erkrankungen der oberen Atemwege wie einer Mittelohrentzündung und einer Sinusitis beteiligt.

Des Weiteren können Pneumokokken eine bakterielle Hirnhautentzündung und eine Bakteriämie verursachen und verschiedene weitere Organe befallen. Es wird von einer invasiven Erkrankung gesprochen. Auch die Gelenke, die Knochen, das Herz und die Augen können infiziert werden.

Besonders gefährdet sind Kinder unter zwei Jahren, ältere Menschen über 65 sowie Patientinnen und Patienten mit Grunderkrankungen und einer Immunsuppression. Die Infektion tritt häufiger in der kalten Jahreszeit auf und kann im schlimmsten Fall einen tödlichen Ausgang nehmen.

Ursachen

Die Ursache der Erkrankung ist eine Infektion mit dem grampositiven Bakterium Streptococcus pneumoniae, einem kugelförmigen Diplokokkus. Die Erreger werden über Atemwegssekrete wie beispielsweise Speichel oder Schleim direkt, als Tröpfchen oder über Oberflächen und Gegenstände übertragen. Viele Menschen sind asymptomatische Träger im Nasen-Rachen-Raum. Die Inkubationszeit beträgt 1 bis 3 Tage.

Die Kapsel des Bakteriums mit ihren Polysacchariden, welche die Zellwand aussen umgibt, spielt eine wichtige Rolle für die Pathogenität und schützt es vor dem Immunsystem. Es existieren über 90 verschiedene Serotypen, wobei die wichtigsten von den Impfstoffen abgedeckt werden.

Das Bakterium wurde schon in den 1880er-Jahren entdeckt und als Ursache für Lungenentzündungen identifiziert.

Diagnose

Die Diagnose wird anhand der Anamnese, der Symptome, der körperlichen Untersuchung, mit einem Erregernachweis, mit Labormethoden und mit bildgebenden Verfahren gestellt.

Vorbeugung

Für die medikamentöse Vorbeugung stehen Impfstoffe zur Verfügung. Sie enthalten Pneumokokken-Kapselpolysaccharide des Bakteriums als Antigene. Die neueren sind mit dem Trägerprotein CRM197 konjugiert, was die Sichtbarkeit für das Immunsystem erhöht (Konjugatimpfstoffe, Abkürzung: PCV). Die Impfstoffe lösen eine T-Zell-abhängige Immunantwort aus, mit der Folge, dass Antikörper gegen den Krankheitserreger gebildet werden. Sie werden Kindern unter 5 Jahren ab einem Alter von 2 Monaten, älteren Menschen ≥ 65 Jahren und Personen mit Risikofaktoren und Krankheiten empfohlen.

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Medikamentöse Behandlung

Für die kausale medikamentöse Behandlung werden Antibiotika eingesetzt. Beta-Lactam-Antibiotika wie die Penicilline und Cephalosporine gehören zu den Mitteln der ersten Wahl. Resistenzen können auch bei diesem Erreger ein Problem darstellen. Bei einer schweren Erkrankung ist eine Hospitalisation erforderlich.

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 15.10.2025 geändert.
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