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Peramivir Arzneimittelgruppen Antiviralia Neuraminidasehemmer

Peramivir ist ein direkt antiviraler Wirkstoff aus der Gruppe der Neuraminidasehemmer, der für die Behandlung einer akuten und unkomplizierten Grippe eingesetzt wird. Peramivir hemmt das virale Enzym Neuraminidase und somit die Virusvermehrung. Das Arzneimittel wird innert zwei Tagen nach dem Ausbruch der Symptome als intravenöse Infusion verabreicht. Für die Therapie ist nur eine Einzeldosis notwendig. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine Abnahme der Neutrophilenzahl, Übelkeit und Erbrechen.

synonym: Peramivirum, Peramivir-Trihydrat, BCX-1812, RWJ-270201

Produkte

Peramivir wurde in den USA im Jahr 2014 und in der EU im Jahr 2018 als Konzentrat zur Herstellung einer [Infusionslösung>Infusionen] zugelassen (USA: Rapivab®, EU: Alpivab®). In der Schweiz ist es bisher noch nicht registriert.

Struktur und Eigenschaften

Peramivir (C15H28N4O4, Mr = 328.4 g/mol) liegt im Arzneimittel als Peramivir-Trihydrat vor (· 3 H2O). Im Unterschied zu anderen Neuraminidasehemmern wie Oseltamivir (Tamiflu®) ist keine perorale Verabreichung möglich.

Wirkungen

Peramivir (ATC J05AH03 ) hat antivirale Eigenschaften gegen Grippeviren. Es reduziert die Dauer und den Schweregrad der Erkrankung. Die Wirkungen beruhen auf der Hemmung der viralen Neuraminidase und damit der Virusvermehrung. Die Neuraminidase ist auf der Oberfläche der Grippeviren für die Freisetzung neu gebildeter Viren aus infizierten Zellen und somit für die weitere Verbreitung infektiöser Viren im Organismus von zentraler Bedeutung. Peramivir hat eine lange Halbwertszeit von etwa 20 Stunden.

Angriffspunkte der antiviralen Medikamente im Replikationszyklus des Influenzavirus, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Für die Behandlung einer akuten und unkomplizierten Grippe (Influenza).

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel soll innert zwei Tagen nach dem Ausbruch der Symptome als Einzeldosis verabreicht werden. Es wird als intravenöse Infusion infundiert.

Kontraindikationen

Peramivir ist bei einer Überempfindlichkeit kontraindiziert. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Peramivir interagiert nicht mit CYP450, UGT oder P-Glykoprotein. Interaktionen gelten als unwahrscheinlich. Es soll nicht gleichzeitig mit einem Grippeimpfstoff verabreicht werden, falls dieser lebende Grippeviren enthält.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine Abnahme der Neutrophilenzahl, Übelkeit und Erbrechen.

siehe auch

Neuraminidasehemmer, Oseltamivir, Zanamivir

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 29.11.2023 geändert.
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