PharmaWiki - HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP)

HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP)

Für die medikamentöse Vorbeugung einer Infektion mit dem HI-Virus (HIV) bei Personen mit einem hohen Risiko steht ein antivirales Arzneimittel mit den Wirkstoffen Emtricitabin und Tenofovirdisoproxil zur Verfügung. Bei den Inhaltsstoffen handelt es sich um zwei Reverse-Transkriptase-Inhibitoren, welche die Vermehrung des Virus unterbinden. Die Tabletten werden einmal täglich mit einer Mahlzeit eingenommen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und ein Gewichtsverlust.

synonym: PrEP, PREP, HIV-PrEP, HIV-Prophylaxe, TDF-FTC

Produkte

Das Arzneimittel für die medikamentöse HIV-Vorbeugung (Präexpositionsprophylaxe, PrEP) steht in Form von Filmtabletten zur Verfügung (Truvada®). PrEP ist die Abkürzung für Pre-Exposure Prophylaxis (Präexpositionsprophylaxe).

Struktur und Eigenschaften

Im Arzneimittel sind die folgenden antiviralen Wirkstoffe enthalten:

Emtricitabin (200 mg)
Tenofovirdisoproxil (245 mg)

Wirkungen

Beide Inhaltsstoffe (ATC J05AR03 Externer Link ) haben antivirale Eigenschaften. Es handelt sich um Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NRTIs). Sie inhibieren das virale Enzym Reverse Transkriptase, welches die virale RNA in DNA überschreibt und für die Virusvermehrung von Bedeutung ist.

Angriffspunkte der HIV-Medikamente im HIV-Replikationszyklus, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

In Kombination mit Safer-Sex-Praktiken für die Präexpositionsprophylaxe zur Reduktion des Risikos einer sexuell erworbenen HIV-1-Infektion für Personen mit einem hohen Risiko.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Tabletten werden einmal täglich mit einer Mahlzeit eingenommen.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit
Anwendung zur PrEP bei Personen mit unbekanntem oder positivem HIV-1-Status.

Die vollständigen Angaben zu Vorsichtsmassnahmen und Interaktionen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und ein Gewichtsverlust.

siehe auch

Emtricitabin, Tenofovirdisoproxil

Literatur

Anderson P.L. et al. Pharmacological considerations for tenofovir and emtricitabine to prevent HIV infection. J Antimicrob Chemother, 2011, 66(2), 240-50 Pubmed
Arzneimittel-Fachinformation (USA, CH, EMA)
Belluz J. The Truvada wars. BMJ, 2014, 348, g3811 Pubmed
Coutinho B., Prasad R. Emtricitabine/tenofovir (Truvada) for HIV prophylaxis. Am Fam Physician, 2013, 88(8), 535-40 Pubmed
Plosker G.L. Emtricitabine/tenofovir disoproxil fumarate: a review of its use in HIV-1 pre-exposure prophylaxis. Drugs, 2013, 73(3), 279-91 Pubmed

Autor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

Produkte anzeigen (Schweiz)