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Glucosamin Arzneimittelgruppen

Glucosamin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Aminozucker, der als Nahrungsmittelergänzung zur Behandlung von Arthrosen eingenommen wird. Glucosamin soll schmerzlindernd und entzündungshemmend sein und die Knorpelsubstanz schützen oder aufbauen. Die klinische Wirksamkeit ist bei Fachleuten umstritten und Glucosamin ist in der Schweiz bisher nicht als Arzneimittel zugelassen. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Verdauungsbeschwerden, Müdigkeit und Kopfschmerzen. Der Wirkstoff soll bei Asthma, Diabetes und Hypercholesterinämie mit Vorsicht angewandt werden.

synonym: Glucosaminum, Glucosamini hydrochloridum PhEur, Glucosaminhydrochlorid, Glucosaminsulfat, Chitosamin, Glucosamine INCI, Glucosaminsulfat-Natriumchlorid PhEur

Produkte

Glucosamin ist unter anderem in Form von Kapseln, Tabletten und als Flüssigkeit im Handel. Im Jahr 2023 wurde eine Fixkombination mit Chondroitinsulfat als Arzneimittel registriert (Condrosulf Plus®).

Struktur und Eigenschaften

D-Glucosamin oder 2-Amino-2-deoxy-β-D-glucose (C6H13NO5, Mr = 179.17 g/mol) ist ein Aminozucker, der in Wasser und hydrophilen organischen Lösungsmitteln leicht löslich ist. Seine Struktur ist bis auf die Aminogruppe, welche eine Hydroxygruppe ersetzt, mit der von Glucose identisch. In Arzneimitteln liegt es als Glucosaminsulfat oder Glucosaminhydrochlorid vor.

Glucosamin, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Glucosamin wird meist aus marinen Quellen gewonnen, aus Krebstieren wie Krebsen und Garnelen, denn das im Exoskelett enthaltene Chitin ist ein Polymer aus N-Acetyl-D-glucosamin. Glucosamin kann auch synthetisch hergestellt werden. Das sogenannte „biologische“ oder „ökologische“ Glucosamin stammt vom Pilz Aspergillus niger, der auf Maiskulturen gedeiht und ist auch für Schalentierallergiker und Vegetarier geeignet. Glucosamin ist ein Bestandteil von N-Acetylglucosamin, der Hyaluronsäure, Heparinen und Glykosaminoglykanen.

Struktur von Glucosamin und verwandten Verbindungen, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Wirkungen

Glucosamin (ATC M01AX05 ) ist eine körpereigene Substanz, die zum Aufbau von Knorpelbestandteilen benötigt wird, z.B. der Glykosaminoglykane oder der Glykoproteine. Es ist möglicherweise schmerzlindernd, entzündungshemmend, knorpelschützend, knorpelaufbauend und kann die Symptome der Arthrose lindern und ihren Verlauf verzögern.

Anwendungsgebiete

Zur Linderung der Beschwerden bei einer Arthrose.

Dosierung

Nach Angaben des Herstellers. Die übliche Tagesdosis liegt bei bis zu 1500 mg, verabreicht als Einzeldosis oder verteilt auf drei Dosen zu je 500 mg, mit den Mahlzeiten und ausreichend Wasser. Eine mögliche Besserung der Symptome tritt verzögert erst nach 4 bis 8 Wochen regelmässiger Einnahme ein.

Kontraindikationen

Bei Überempfindlichkeit darf Glucosamin nicht eingenommen werden. Einige Produkte werden aus Krustentieren hergestellt und sind für Menschen mit einer Krustentierallergie nicht geeignet. Eine Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren und von Schwangeren oder Stillenden wird aufgrund fehlender Daten nicht empfohlen. Bei älteren Menschen, eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion, Menschen mit Diabetes mellitus (Glucoseintoleranz), dem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Asthma bronchiale sollte Glucosamin nur mit Vorsicht und unter ärztlicher Kontrolle eingesetzt werden.

Interaktionen

Interaktionen mit Vitamin-K-Antagonisten wie Warfarin (orale Antikoagulantien) wurden beschrieben. Glucosamin kann die Konzentration von Tetrazyklinen erhöhen, was deren unerwünschte Wirkungen verstärken kann.

Unerwünschte Wirkungen

Glucosamin scheint generell gut verträglich zu sein. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören gastrointestinale Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Sodbrennen, Geschmacksstörungen, Durchfall und Verstopfung. Auch über Kopfschmerzen, Müdigkeit und allergische Reaktionen wurde berichtet. In seltenen Fällen kann möglicherweise eine Hypercholesterinämie auftreten oder ein Asthma bronchiale und ein Diabetes mellitus verschlechtert werden. Dies ist allerdings nicht mit Sicherheit nachgewiesen worden.

siehe auch

Chondroitinsulfat, Nahrungsergänzungsmittel bei einer Arthrose, Arthrose, Chitosan, Krustentierallergie, Chitin

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 29.1.2024 geändert.
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