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Brechmittel (Emetika) Arzneimittelgruppen

Brechmittel sind eine Gruppe von Wirkstoffen, welche für die Akutbehandlung von Vergiftungen eingesetzt werden. Sie lösen Erbrechen aus und reduzieren so die Aufnahme von Giftstoffen in den Körper. Zu den Emetika gehören zum Beispiel Natriumchlorid, Apomorphin und Ipecacuanha. Sie werden heute kaum mehr für dieses Anwendungsgebiet eingesetzt. Die Aktivkohle gilt als Mittel der ersten Wahl. Brechmittel können unerwünschte Wirkungen verursachen und zum Beispiel bei Essstörungen missbraucht werden.

synonym: Emetika, Nauseosa, Vomitiva

Produkte

Brechmittel werden in der Regel flüssig verabreicht. Die Anwendung erfolgt meistens als Off-Label-Use.

Struktur und Eigenschaften

Emetika haben keine einheitliche chemische Struktur. Es sind organische Moleküle (Small Molecules), Salze und Pflanzenextrakte.

Wirkungen

Brechmittel haben emetische Eigenschaften, d.h. sie lösen Erbrechen aus. Dies meistens mit dem Ziel, Gifte und andere unerwünschte Stoffe aus dem Verdauungstrakt zu entfernen, bevor sie im Darm absorbiert werden. Die Effekte treten innert einiger Minuten ein.

Indikationen

Für das unmittelbare Auslösen von Erbrechen bei einer Vergiftung.

Es soll beachtet werden, dass heute Aktivkohle als Mittel der ersten Wahl verwendet wird. Brechmittel werden kaum noch eingesetzt.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Wirkstoffe werden üblicherweise peroral verabreicht.

Missbrauch

Brechmittel können für die Gewichtsabnahme missbraucht werden, zum Beispiel bei Essstörungen wie einer Bulimie.

Wirkstoffe

Phytopharmaka:

Dopamin-Agonisten:

Salze:

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation. Emetika dürfen aufgrund der gesundheitlichen Risiken nicht regelmässig verwendet werden.

Interaktionen

Durch das Erbrechen wird auch die Absorption von therapeutischen Wirkstoffen reduziert.

Unerwünschte Wirkungen

Natriumchlorid (Kochsalz) kann zu einer Hypernatriämie führen. In der Literatur wurde über Todesfälle im Zusammenhang mit der Verwendung als Emetikum berichtet. Auch Kupfersulfat ist keinesfalls unbedenklich. Ipecacuanhasirup ist weniger problematisch, wenn er richtig dosiert und angewendet wird.

Wissenswertes

Im Film Casino Royale aus dem Jahr 2006 wird James Bond während eines Pokerspiels mit Le Chiffre beim Trinken eines Wodka Martinis mit Digitalis vergiftet. Mithilfe von Salz aus einem Salzstreuer und einem Glas Wasser löst er bei sich selbst Erbrechen aus.

siehe auch

Aktivkohle, Vergiftung

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 29.5.2023 geändert.
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