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Ciclosporin Arzneimittelgruppen Immunsuppressiva Calcineurin-Inhibitoren

Ciclosporin (Cyclosporin A) ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Immunsuppressiva, der zur Vorbeugung einer Transplantatabstossung verabreicht wird. Es wird auch bei weiteren Erkrankungen eingesetzt, bei welcher eine Immunreaktion beteiligt ist, zum Beispiel bei einer schweren Schuppenflechte und rheumatoider Arthritis. Die oralen Arzneimittel werden in der Regel zweimal täglich und unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Nierenfunktionsstörungen, Tremor, Hirsutismus, Bluthochdruck und eine Gingivahyperplasie. Aufgrund der Immunsuppression besteht ein erhöhtes Risiko für Infektionen und Neoplasmen. Ciclosporin hat ein hohes Interaktionspotential. Es ist ein Substrat von CYP3A und P-Glykoprotein.

synonym: Ciclosporinum PhEur, Ciclosporin A, Cyclosporin, Cyclosporin A, Cyclosporinum, CsA

Produkte

Ciclosporin ist in Form von Kapseln, als Trinklösung und Infusionskonzentrat im Handel (Sandimmun®, Sandimmun® Neoral®, Generika). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1995 zugelassen.

Neoral® ist die Mikroemulsion-Formulierung, die eine stabilere Bioverfügbarkeit als das traditionelle Sandimmun® hat.

Im Jahr 2016 wurden → Ciclosporin-Augentropfen zugelassen (siehe dort).

Struktur und Eigenschaften

Ciclosporin (C62H111N11O12, Mr = 1203 g/mol) liegt als weisses Pulver vor, das in Wasser praktisch unlöslich ist. Es wird aus dem Pilz Beauveria nivea (Tolypocladium inflatum Gams) gewonnen oder mit anderen Verfahren hergestellt. Der Pilz wurde ursprünglich von einem Sandoz-Mitarbeiter in einer Bodenprobe aus Norwegen gefunden. Bei Ciclosporin handelt sich um ein lipophiles zyklisches Peptid, das aus 11 Aminosäuren besteht (Undecapeptid).

Wirkungen

Ciclosporin (ATC L04AD01 ) hat immunsuppressive Eigenschaften und verlängert so die Lebensdauer von Transplantaten. Es ist ein Calcineurin-Hemmer und hauptsächlich gegen Lymphozyten (T-Zellen) wirksam. Es gelangt durch die Zellmembran und bindet an Cyclophilin. Dieser Komplex hemmt die calciumabhängige Phosphatase Calcineurin, welche bei der Genaktivierung und Transkription von Mediatoren wie den Interleukinen (z.B. IL-2) beteiligt ist.

IndikationenDosierung

Gemäss der Fachinformation. Die oralen Arzneimittel werden in der Regel zweimal täglich, d.h. morgens und abends unabhängig von den Mahlzeiten verabreicht. Die gleichzeitige Einnahme einer fettreichen Mahlzeit oder Grapefruitsaft kann die Bioverfügbarkeit erhöhen.

Kontraindikationen

Falls Ciclosporin nicht nach einer Transplantation angewandt wird, gelten zusätzliche Kontraindikationen:

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Ciclosporin hat ein hohes Interaktionspotenzial. Es ist ein Substrat von CYP3A und von P-Glykoprotein. Daneben sind weitere Wechselwirkungen möglich.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Nierenfunktionsstörungen, Tremor, Hirsutismus, Bluthochdruck und eine Gingivahyperplasie. Aufgrund der Immunsuppression besteht ein erhöhtes Risiko für Infektionen und Neoplasmen.

siehe auch

Ciclosporin-Augentropfen, Calcineurin-Inhibitoren, Voclosporin

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 5.5.2023 geändert.
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