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Temperaturen in der Pharmazie PharmaWiki

Übersicht

Wichtige Temperaturen für die Pharmazie, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Absoluter Nullpunkt

Der absolute Nullpunkt liegt bei 0 Kelvin oder −273.15 °C.

Temperaturen unter 0 °C

Die meisten Arzneimittel dürfen nicht tiefgekühlt werden, weil sie dadurch ihre Wirksamkeit verlieren können. Dies gilt zum Beispiel für Biologika wie Insuline und für Impfstoffe. Eine Ausnahme sind bestimmte Blutprodukte.

Das Arzneimittel definiert „tiefgekühlt“ als unterhalb von −15 °C.

Gefrierpunkt

Bei einer Temperatur von 0 °C (273.15 °K) und einer Atmosphäre Druck gefriert Wasser und Eis schmilzt.

Im Kühlschrank

Verschiedene Arzneimittel, insbesondere Biologika, aber auch einige Antibiotika-Suspensionen (nach der Zubereitung), Augentropfen, Verhütungsmittel und Zytostatika müssen im Kühlschrank bei 2 bis 8 °C gelagert werden.

Einige müssen erst nach dem Anbruch in den Kühlschrank. Andere dürfen hingegen nach dem Anbruch auch bei Raumtemperatur aufbewahrt werden. Und schliesslich gibt es auch Arzneimittel, die nicht im Kühlschrank gelagert werden dürfen.

Ausführliche Informationen zu diesem Thema finden Sie im PharmaWiki-Artikel Kühl lagern.

Kühl

Selten wird eine Lagertemperatur von 8 bis 15 °C angegeben, also etwa die Kellertemperatur. Das Arzneibuch bezeichnet diese Temperatur als „kühl“ oder „kalt“.

Raumtemperatur

Die übliche und optimale Lagerungstemperatur für die grosse Mehrheit der Arzneimittel ist die Raumtemperatur, also 15 bis 25 °C. Viele können laut der Fachinformation auch bis 30 °C aufbewahrt werden.

Über der Raumtemperatur

Bei Temperaturen über der Raumtemperatur beginnen Fette wie Palmfett zu fetten Ölen wie Palmöl zu schmelzen. Dies ist ein Grund, weshalb Medikamente wie zum Beispiel Suppositorien nicht bei zu hohen Temperaturen gelagert werden sollten.

Dies wird auch für die Herstellung pharmazeutischer Produkte genutzt, weil sie dadurch einfach gemischt, homogenisiert und in Formen gegossen werden können.

Körpertemperatur

Die übliche Körpertemperatur des Menschen liegt zwischen etwa 36.5 °C und 37.5 °C. Fieber wird als Temperatur über 38 °C definiert, wobei kein Einigkeit über den genauen Grenzwert besteht. Die Messmethode spielt hierbei auch eine Rolle.

Unsere Körpertemperatur von etwa 37 °C begünstigt biochemische Reaktionen, welche für das Leben unverzichtbar sind. Sie schützt uns zudem vor Krankheitserregern, wie beispielsweise den Pilzen.

Die erhöhte Körpertemperatur gegenüber der Raumtemperatur hat einen Einfluss auf das Verhalten der Medikamente in und auf dem Körper. Im Körper führt zu sie zu einem Zerfall, zum Beispiel zum Schmelzen von Zäpfchen und zur Auflösung von Kapseln. Auf dem Körper fördert sie das Zergehen von Cremen und Salben.

37 °C ist übrigens auch die ideale Temperatur für ein Babybad und für Säuglingsmilch (Schoppen).

Siedepunkt von Ethanol

Der Siedepunkt von Ethanol liegt bei etwa 78 °C. Mithilfe einer Destillation können Ethanol und Wasser getrennt werden.

Siedepunkt von Wasser

Der Siedepunkt von Wasser liegt bei einer Atmosphäre Druck bei 100 °C.

Coffein und andere pflanzliche Inhaltsstoffe lösen sich in Wasser besser bei erhöhten Temperaturen. Das ist ein Grund dafür, weshalb für die Teezubereitung heisses Wasser verwendet wird.

Organische Moleküle

Viele organische Moleküle wie beispielsweise die Saccharose haben keinen Schmelzpunkt, denn sie zersetzen sich bei hohen Temperaturen. Für Zucker liegt diese Temperatur bei 186 °C.

Schmelzpunkt von Natriumchlorid

Natriumchlorid (Kochsalz) hat wie andere Salze einen hohen Schmelzpunkt von etwa 800 °C. Der Grund liegt in der starken ionischen Bindung, d.h. der elektrostatischen Anziehung der Ionen.

Schmelzpunkt von Metallen

Noch höhere Schmelzpunkte haben Metalle wie zum Beispiel Silber (961 °C), Gold (1064 °C) oder Wolfram (3422 °C).

siehe auch

Kühl lagern, Arzneimittel richtig lagern

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 26.10.2020 geändert.
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