Ponesimod


synonym: Ponesimodum, ACT-128800
ProduktePonesimod wurde in den USA, in der EU und in der Schweiz im Jahr 2021 in Form von Filmtabletten zugelassen (Ponvory®).
Struktur und EigenschaftenPonesimod (C23H25ClN2O4S, Mr = 460.97 g/mol) liegt als weisses bis leicht gelbes Pulver vor, das in Wasser praktisch unlöslich bis unlöslich ist.
Ponesimod (ATC L04AA50 ) hat immmunsuppressive Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der Modulation des Sphingosin-1-Phosphat (S1P)-Rezeptors. Ponesimod bindet mit hoher Affinität an den Rezeptor auf den Lymphozyten und hindert sie am Verlassen der Lymphknoten, wodurch sich ihre Anzahl im peripheren Blut reduziert. Dies führt zu einer verringerten Lymphozytenmigration in das zentrale Nervensystem. Die Halbwertszeit beträgt 33 Stunden.
Schubförmig rezidivierende Formen der multiplen Sklerose (RRMS) mit aktiver Erkrankung.
DosierungGemäss der Fachinformation. Vor der Einleitung der Behandlung müssen verschiedene Tests durchgeführt werden. Die Therapie wird einschleichend begonnen. Die Tabletten werden einmal täglich unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen.
KontraindikationenZu den Gegenanzeigen gehören:
- Überempfindlichkeit
- Bestimmte Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Patientengeschichte (Herzinfarkt, instabile Angina pectoris, Schlaganfall, transitorische ischämische Attacke, dekompensierte Herzinsuffizienz)
- AV-Block, Sick-Sinus-Syndrom
- Eingeschränkte Leberfunktion
- Immundefizienter Zustand
- Aktive oder chronische Infektionen
- Maligne Erkrankungen
- Schwangerschaft
- Frauen im gebärfähigen Alter ohne zuverlässige Empfängnisverhütung
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenAntineoplastische, immunmodulierende oder immunsupprimierende Wirkstoffe und Medikamente, welche das QT-Intervall verlängern, können die unerwünschten Wirkungen verstärken. Weitere Interaktionen wurden mit Propranolol und Impfstoffen beschrieben. Ponesimod wird von mehreren CYP450- und UGT-Isoenzymen metabolisiert.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine Nasopharyngitis, Infektionen der oberen Atemwege und eine Erhöhung der Alaninaminotransferase.
siehe auchSphingosin-1-phosphat-Rezeptor-Modulatoren, Multiple Sklerose
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA)
- D'Ambrosio D., Freedman M.S., Prinz J. Ponesimod, a selective S1P1 receptor modulator: a potential treatment for multiple sclerosis and other immune-mediated diseases. Ther Adv Chronic Dis, 2016, 7(1), 18-33 Pubmed
- Dash R.P., Rais R., Srinivas N.R. Ponesimod, a selective sphingosine 1-phosphate (S1P(1)) receptor modulator for autoimmune diseases: review of clinical pharmacokinetics and drug disposition. Xenobiotica, 2018, 48(5), 442-451 Pubmed
- Markham A. Ponesimod: First Approval. Drugs, 2021, 81(8), 957-962 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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