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Kupfer Arzneimittelgruppen Spurenelemente

Kupfer ist ein essenzielles Spurenelement, das im menschlichen Körper unter anderem für den Eisentransport, die ATP-Synthese in den Mitochondrien und für den Schutz vor oxidativem Stress benötigt wird. Der Tagesbedarf liegt Erwachsene im Bereich von 1.0 bis 1.5 mg. Kupfer ist gegen Bakterien, Viren und Pilze aktiv und wird äusserlich für die Behandlung von Hauterkrankungen und Infektionen aufgetragen. Schliesslich wird es in Form von Intrauterinpessaren („Spiralen“) auch als Verhütungsmittel verwendet.

synonym: Cuprum, Cu, Copper

Produkte

Kupfer ist unter anderem in Multivitaminpräparaten, Nahrungsergänzungsmitteln sowie in Salben und Lösungen im Handel.

Es sind auch hormonfreie Intrauterinpessare (sogenannte „Spiralen“) oder Kupferketten für die Empfängnisverhütung zugelassen. Dabei handelt es sich um Medizinprodukte und nicht um Arzneimittel.

Struktur und Eigenschaften

Kupfer (Cuprum, Cu, Ordnungszahl 29) ist ein weiches und gut bearbeitbares Übergangs- und Schwermetall mit einer rötlich orangen Farbe und einem hohen Schmelzpunkt von 1083 °C. Es ist ein guter elektrischer und thermischer Leiter ist für die Verteilung der Elektrizität von enormer Bedeutung. Auch als Baumaterial (z.B. Dächer, Dachrinnen) und für die Herstellung von Münzen, Werkzeugen und Kesseln ist es bekannt.

Kupfer wird schon seit Jahrtausenden verwendet. Bekannte Legierungen sind Messing (mit Zink), Bronze (mit Zinn) und Sterlingsilber (mit Silber). Das chemische Element wurde in Sternen durch eine Kernfusion gebildet.

Kupfer bildet mit dem Sauerstoff aus der Luft Oxide und verfärbt sich braun bis schwarz (siehe auch unter Redox-Reaktionen). Grüne Verfärbungen (Kupferpatina) stammen unter anderem von der Bildung von Kupferacetat, Kupferchlorid und Kupfercarbonat. Diese sind zum Beispiel an der Freiheitsstatue erkennbar, deren Hülle aus Kupfer besteht.

In Arzneimitteln ist Kupfer entweder elementar oder in Form verschiedener Salze enthalten, z.B. als Kupfercarbonat, Kupferchlorid, Kupferglukonat, Kupferoxid, Kupferorotat und Kupfersulfat. Diese haben oft eine grüne oder blaue Farbe.

Wirkungen

Kupfer ist ein essenzielles Spurenelement und als Cofaktor in zahlreichen Metalloenzymen enthalten. Es ist unter anderem für das Immunsystem, das Nervensystem, für die ATP-Synthese in den Mitochondrien (Elektronentransportkette), den Transport von Eisen, für die Blutbildung, das Bindegewebe, die Pigmentierung (Melanin), die Catecholaminsynthese und den Schutz der Zellen vor oxidativem Stress wichtig.

Des Weiteren hat Kupfer adstringierende, bakterizide, antivirale, fungizide, algizide, spermizide und empfängnisverhütende Eigenschaften.

Anwendungsgebiete

Kupferarmbänder werden in der Alternativmedizin für die Behandlung rheumatischer Beschwerden getragen. Gemäss einer wissenschaftlichen Studie aus dem Jahr 2013 sind sie dafür nicht geeignet (Richmond et al., 2013).

Dosierung

Gemäss der Packungsbeilage. Der Tagesbedarf für Erwachsene ist gering und liegt im Bereich von 1.0 bis 1.5 mg (DACH-Referenzwerte). Der gesamte Kupfergehalt des Körpers beträgt nur etwa 100 mg.

Die Intrauterinpessare werden in gynäkologischer Behandlung in die Gebärmutter (Cavum uteri) eingelegt oder lokal befestigt.

Kontraindikationen

Die Vorsichtsmassnahmen sind von der Anwendung abhängig.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen der Intrauterinpessare gehören Blutungen, Zwischenblutungen, eine Blutarmut, Unterleibs- und Kreuzschmerzen, Unterleibsentzündungen, Allergien und eine Perforation der Uteruswand.

Bei einer Kupferüberladung können die Komplexbildner Penicillamin oder Trientin verwendet werden. Die Arzneimittel werden unter anderem beim Morbus Wilson verabreicht, einer Erbkrankheit, die zu einer reduzierten Ausscheidung und daher zu einer Akkumulation von Kupfer im Körper führt.

siehe auch

Kupferzink-Lösung, Kupfersulfat als Algenmittel, Metalle

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 6.5.2023 geändert.
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