Algen

synonym: Algae marinae, Algae, Seetang, Tang, Seegras
ProdukteIn Apotheken und Drogerien sind verschiedene Produkte aus Algen erhältlich. Dazu gehören zum Beispiel Tabletten, Pulver, Wundverbände, blutstillende Watte, Algenöl mit Omega-3-Fettsäuren und Gewürze.
Chlorella-Tabletten, zum Vergrössern anklicken. Foto © PharmaWiki
Definition und EigenschaftenAlgen sind eine grosse und heterogene Gruppe von Lebewesen, die zu den Eukaryonten gehören und in der Regel Photosynthese betreiben, wobei Sauerstoff freigesetzt wird. Algen können einzellig und mikrometergross sein (Mikroalgen), aber auch vielzellig und dutzende Meter lang werden (Makroalgen wie die Braunalgen). Sie leben meistens im Salz- und im Süsswasser, also in Meeren, Flüssen und Seen. Einige leben auch an Land, zum Beispiel auf Bäumen, auf der Erde oder sogar auf dem Schnee. Zu den Algen gehören zum Beispiel die Dinoflagellaten, die Kieselalgen, die Braunalgen, Rotalgen und Grünalgen. Die sogenannten Blaualgen sind keine Algen, sondern Bakterien (Cynobakterien)!
Die Mikroalgen gehören zum Phytoplankton und spielen eine wichtige Rolle bei der Bindung von Kohlenstoffdioxid aus der Atomsphäre, der Bildung von Sauerstoff und als Nahrung für Meerestiere. Erdöl und Erdgas sind aus Algen entstanden, die vor Jahrmillionen gelebt haben.
Photosynthese, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
Anwendungsgebiete- Alginate wie Calciumalginat und Natriumalginat werden für die Herstellung von Alginatverbänden, blutstillender Watte und als Gelbildner und Hilfsstoffe eingesetzt.
- Als Nahrungsergänzungsmittel, z.B. Chlorella und Kelp (Riesentang, Macrocystis pyrifera), als Quelle für Mineralstoffe und Spurenelemente wie Iod. Chlorella ist speziell reich an Proteinen.
- In der Lebensmittelindustrie, als Lebensmittel (z.B. Sushi mit Nori).
- Carrageen aus Rotalgen als Hilfsstoff und in der Lebensmittelindustrie.
- Siliciumdioxid aus Kieselalgen (Kieselgur).
- Agar für Agarplatten und als Hilfsstoff.
- Algenöl mit Omega-3-Fettsäuren (Ursprung des Fischöls).
- Als Energielieferanten.
Hinweis: Spirulina wird als Mikroalge und Blaualge bezeichnet, gehört aber zu den Cyanobakterien (Prokaryonten) und nicht zu den Algen!
Unerwünschte WirkungenBei der Einnahme muss der teilweise hohe Iodgehalt beachtet werden. Algen können mit unerwünschten Stoffen kontaminiert sein. Im Unterschied zu anderen Lebewesen wie den Pflanzen sind Algen in der Regel atoxisch, einige können jedoch gefährliche Giftstoffe bilden. Algen können Gewässer wie beispielsweise Biotope im Garten und Brunnen überwuchern.
siehe auchCalciumalginat, Natriumalginat, Agar, Carrageen, Chlorella, Kelp, Kupfersulfat als Algenmittel, Nori, Tiere
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Fachliteratur
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
PharmaWiki mit Google durchsuchen.