Chargenrückruf

Im Rahmen einer Medikamentenherstellung wird eine definierte Anzahl der Mittel produziert, welche als Charge oder Batch bezeichnet wird. Diese wird nach der Qualitätskontrolle für den Handel freigegeben.
Es ist möglich, dass nach der Freigabe Probleme mit dem Arzneimittel bekannt werden. Zum Beispiel können bei einer weiteren analytischen Untersuchung Verunreinigungen festgestellt werden. Oder es liegen Fehler in der Packungsbeilage, mit der Verpackung und den Behältnissen vor. Auch Verwechslungen kommen vor. In einem solchen Fall kann ein Chargenrückruf angezeigt sein. Das bedeutet, dass die Produkte, welche sich bereits im Handel befinden, vom Unternehmen zurückgenommen werden. Bereits geleistete Zahlungen werden rückerstattet.
Der Chargenrückruf kann sich auf den Grosshandel, den Einzelhandel und bis hin zu den Patientinnen und Patienten erstrecken. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Kommunikation und Rückverfolgbarkeit. Die Unternehmen und der Grosshandel müssen nachvollziehen können, wohin und zu wem die Produkte geliefert wurden.
Chargenrückrufe können für die betroffenen Unternehmen und Marken einen Imageschaden bedeuten. Zudem kann er dazu führen, dass ein Medikament nicht lieferbar ist oder ein Marktrückzug erfolgt.
siehe auchHerstellung, Chargen, Arzneimittelqualität
AutorInteressenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.