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5-Fluorouracil Arzneimittelgruppen Zytostatika Antimetabolite

5-Fluorouracil ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Zytostatika, der zur lokalen Behandlung der aktinischen Keratose, des hellen Hautkrebses und in Kombination mit Salicylsäure zur Behandlung von Warzen eingesetzt wird. Die Wirkungen beruhen auf der Hemmung der DNA- und RNA-Synthese. Die Salbe und die Lösung sind mit Vorsicht aufzutragen und sollten nicht mit der intakten Haut, den Schleimhäuten oder mit den Augen in Kontakt kommen. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören zum Teil starke entzündliche Hautreaktionen sowie lokale allergische Reaktionen.

synonyme: Fluorouracil, Fluorouracilum, 5-FU

Produkte

5-Fluorouracil ist als Salbe, Creme, Lösung und in Medikamenten für die parenterale Verabreichung im Handel. Dieser Artikel bezieht sich auf die topische Anwendung.

Struktur und Eigenschaften

5-Fluorouracil (C4H3FN2O2, Mr = 130.08 g/mol) ist ein in der Position 5 fluoriertes Uracil, das dem Thymin (5-Methyluracil) analog ist. Uracil gehört zusammen mit den Basen Cytosin und Thymidin zu den sogenannten Pyrimidinanaloga. Es wird als falscher Baustein in die RNA eingebaut. 5-Fluorouracil liegt als weisses bis fast weisses, kristallines Pulver vor, das in Wasser wenig löslich ist.

Wirkungen

5-Fluorouracil (ATC L01BC02 , ATC D11AF ) wirkt zytostatisch, indem es die DNA- und RNA-Synthese hemmt. Es stoppt zudem das Wachstum und die Vermehrung der Warzenviren. Salicylsäure ist keratolytisch und verbessert die Penetration von Fluorouracil in das Gewebe.

Wirkmechanismus

Die zytostatische Wirkung von 5-Fluorouracil beruht auf der Hemmung der Thymidylat-Synthetase, die für die Methylierung von dUMP verantwortlich ist. Die Folge ist die Blockierung der DNA-Synthese. Der Einbau von 5-Fluorouracil in die RNA und der dadurch reduzierte Einbau von Uracil führen zur Hemmung der RNA-Synthese. Die Folge ist die Hemmung der Zellproliferation in sich schnell teilenden dysplastischen Zellen und damit der Zelltod.

Indikationen

Lokal wird 5-Fluorouracil bei einer aktinischen Keratose, Basaliomen, Plattenzellkarzinomen, prämalignen Veränderungen und Morbus Bowen angewendet. In Kombination mit Salicylsäure ist es auch für die Behandlung von Warzen, insbesondere Dorn- und vulgären Warzen, zugelassen.

Dosierung

Gemäss der Arzneimittel-Fachinformation. Beim Auftragen ist Vorsicht geboten, denn 5-Fluorouracil darf nicht mit der intakten Haut, den Schleimhäuten oder mit den Augen in Kontakt kommen. Deshalb wird empfohlen, nach der Applikation die Hände gut zu waschen bzw. bei der Anwendung Schutzhandschuhe zu tragen.

Kontraindikationen

5-Fluorouracil ist bei Überempfindlichkeit, gleichzeitiger Anwendung von antiviralen Nukleosiden und während der Schwangerschaft kontraindiziert. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformaion.

Interaktionen

5-Fluorouracil wird über das Enzym Dihydropyrimidindehydrogenase abgebaut. Deshalb darf es nicht gleichzeitig mit den Nukleosid-Analoga Brivudin und Sorivudin eingenommen werden. Dies könnte zu einer Erhöhung der Plasmakonzentration von Fluorouracil und damit einhergehenden Zunahme der Toxizität führen.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören teilweise starke entzündliche Reaktionen, allergische Hautreaktionen wie Rötung der gesunden Haut, Brennen, eine Hautentzündung und Juckreiz. Nebenwirkungen treten meistens an der Applikationsstelle auf.

siehe auch

Aktinische Keratose, Capecitabin

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 12.5.2023 geändert.
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