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Eisenmangel Indikationen

Ein Eisenmangel äussert sich in unspezifischen Beschwerden wie Leistungsabfall, Müdigkeit und Störungen der Thermoregulation. Bei einem schweren Verlauf mit einer Blutarmut (Eisenmangelanämie) können Symptome wie Blässe, Ohnmacht, eine beschleunigte Atmung und ein schneller Herzschlag hinzukommen. Zu den möglichen Ursachen gehören eine ungenügende Aufnahme, Blutungen und ein erhöhter Bedarf. Junge Frauen sind häufiger betroffen, weil sie während der Regelblutung, der Schwangerschaft und Stillzeit Eisen verlieren. Mittel der ersten Wahl zur Behandlung ist die Einnahme Eisenhaltiger Arzneimittel. Alternativ wird Eisen in einigen Fällen auch intravenös verabreicht.

synonym: Eisenmangelanämie

Hintergrund

Der Eisengehalt eines Erwachsenen beträgt etwa 3 bis 4 g. Bei Frauen ist der Wert etwas tiefer als bei Männern. Etwa zwei Drittel sind als sogenanntes funktionelles Eisen an Häm gebunden, liegen in Hämoglobin, Myoglobin und in Enzymen vor und sind für die Sauerstoffversorgung und den Stoffwechsel von zentraler Bedeutung. Ein Drittel findet sich in den Eisenspeichern Ferritin und Hämosiderin und eine geringe Menge ist als Transporteisen an Transferrin gebunden. Bevor es zu einem Eisenmangel und einer Blutarmut kommt, werden die Speicher geleert und die Ferritinspiegel im Blut sinken.

Reguliert wird die Eisenkonzentration nicht über die Elimination, da der Körper Eisen nicht aktiv ausscheidet, sondern über die Absorption, die bei einem erhöhten Bedarf ansteigt. Über die Darmzellen wird Fe2+ transportiert. Fe3+, das in vielen pflanzlichen Quellen vorkommen, muss deshalb zuerst von Enzymen oder Vitamin C zu Fe2+ reduziert werden, bevor es die Enterozyten aufnehmen können. An Häm gebundenes Eisen (Häm-Eisen) wird über Endozytose direkt in die Darmzellen transportiert. In meisten Arzneimitteln zum Ausgleich eines Eisenmangels liegt Eisen deshalb als Fe2+ vor (Ausnahme: Maltofer®).

Symptome

Ein Eisenmangel äussert sich in unspezifischen Symptomen wie verminderte Ausdauer, gestörte Thermoregulation, Infektanfälligkeit, Müdigkeit, Schwäche, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Reizbarkeit, fehlende Konzentration, Haarausfall, Leistungsintoleranz und reduzierte Belastbarkeit.

Ob diese Symptome bereits ohne eine Blutarmut auftreten, ist nicht unbestritten, es gibt aber einige Hinweise darauf. Ein Eisenmangel kann auch symptomlos bleiben. Während der Schwangerschaft kann ein Eisenmangel zu Komplikationen und während der Kindheit zu Entwicklungsstörungen führen. Deshalb ist eine ausreichende Versorgung erforderlich.

Bei einer Eisenmangelanämie (Blutarmut) kommt es zu einer Verminderung des Hämoglobins, des Hämatokrits und/oder der Zahl der roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Zu den Symptomen gehören je nach Ausprägung Blässe, ein tiefer Blutdruck, Ohnmacht, Schlafstörungen, eine beschleunigte Atmung und ein schneller Herzschlag. Schwere Eisenmangelanämien sind bei uns selten. Dabei treten Veränderungen der Nägel, brüchige Nägel, Mundwinkelrisse, eine Zungenpapillenatrophie, Haarausfall (Telogeneffluvium), Schluckstörungen, Ess-Störungen (Pica: Appetit auf Dinge, die keine Nahrungsmittel sind, z.B. Papier, Erde, Ton) und Retinablutungen auf.

Ursachen

Es gibt zahlreiche mögliche Ursachen für einen Eisenmangel. Häufig betroffen sind Frauen, da sie während der Regelblutung, der Schwangerschaft und Stillzeit Eisen verlieren. Die folgende Liste zeigt eine Auswahl wichtiger physiologischer und pathophysiologischer Ursachen.

1. Ungenügende Aufnahme:

2. Erhöhter Bedarf:

3. Verstärkter Verlust:

Diagnose

Die klinischen Symptome eines Eisenmangel sind unspezifisch und ein Eisenmangel kann schwerwiegende Ursachen haben. Deshalb muss die Diagnose in ärztlicher Behandlung mit laborchemischen Methoden gestellt werden und die Therapie regelmässig überwacht werden. Bei Verdacht auf einen Eisenmangel oder eine Eisenmangelanämie sollte sich der Patient oder die Patientin deshalb nicht selbst behandeln. Eisenpräparate dürfen gemäss der Fachinformation in einer Apotheke nur abgegeben werden, wenn sich der Patient in ärztlicher Kontrolle befindet. Eisen kann jedoch ohne Kontrolle als Nahrungsmittelergänzung eingenommen werden, um einem Mangel vorzubeugen.

Nicht medikamentöse Behandlung

Eine nicht medikamentöse Behandlung eines Eisenmangels ist unter Umständen möglich, dauert aber lange, ist aufwändig und der Erfolg nicht gesichert. Rotes Fleisch und Leber sind gute Quellen für Eisen, da sie Häm-Eisen enthalten, das gut absorbiert wird. Viele pflanzliche Quellen wie zum Beispiel Hülsenfrüchte, Frühstücksflocken und Gemüse enthalten Fe3+, das schlechter absorbiert wird und Säure zur Freisetzung benötigt. Es wurde empfohlen, gusseisernes Kochgeschirr zu verwenden.

Die Eisenaufnahme fördern: Gleichzeitige Einnahme von Vitamin C, Säure (wird benötigt, um Fe3+ in Lösung zu halten), saure Nahrungsmittel (z.B. Tomatensauce).

Die Eisenaufnahme reduzieren: Calcium, Zink, Mangan, Kupfer, Phosphate (z.B. in Soft Drinks), Ballaststoffe (Nahrungsfasern), Phytate, Milch, Polyphenole, Gerbstoffe, Medikamente: z.B. Antazida, H2-Antihistaminika, Protonenpumpen-Inhibitoren (erhöhen den Magen-pH), Chinolone, Tetrazykline (bilden Komplexe mit Eisen).

Medikamentöse Behandlung

Orales Eisen:

Eiseninfusionen:

Multivitaminpräparate:

Alternativmedizin:

Vorbeugungsiehe auch

Anämie, Eisentabletten, Eiseninfusionen, Eisen, Vitamin-B12-Mangel, Vitamin B12, Folsäure, Vitamin C

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 28.8.2023 geändert.
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