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Calciumalginat Hilfsstoffe Alginate

Calciumalginat ist das Calciumsalz der Alginsäure, ein Polysaccharid, das aus Braunalgen gewonnen wird. Es hat gelbildende und blutstillende Eigenschaften und wird unter anderem für die Herstellung von blutstillender Watte, für Alginatverbände und als Hilfsstoff eingesetzt. Die Verbände zeichnen sich dadurch aus, dass sie viel Wundexsudat aufnehmen können. Sie werden deshalb für nässende Wunden verwendet und ermöglichen eine feuchte Wundbehandlung.

synonym: Calcii alginas, Calcium alginate, E 404, Kalizumalginat

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Calciumalginat ist unter anderem in blutstillender Watte und in Alginatverbänden enthalten, die seit den 1980er-Jahren verfügbar sind. Sie werden auch mit Silberionen (Ag+) kombiniert und können neben Cellulosen ein Bestandteil von Hydrokolloidverbänden sein. Blutstillende Watte besteht in der Regel ausschliesslich aus reinem Calciumalginat.

Blutstillende Watte aus reinen Calciumalginatfasern, zum Vergrössern anklicken. Foto © PharmaWiki

Struktur und Eigenschaften

Calciumalginat ist das Calciumsalz der Alginsäure, ein lineares (unverzweigtes) Heteropolymer und Polysaccharid, das aus der β-D-Mannuronsäure (M) und der α-L-Guluronsäure (G) aufgebaut ist. Die Monomere kommen in Blöcken vor (MM, GG) und sind 1,4-glykosidisch verbunden. Die Alginsäure stammt aus den Zellwänden von Braunalgen (Kelp) und wird mit Laugen wie Natriumhydroxid aus ihnen extrahiert. Der Anteil der Alginsäure an den Algen beträgt bis zu 40 % des Trockengewichts. Sie gehört deshalb zu den wichtigsten Biopolymeren der Welt.

Calciumalginat liegt als weisses bis blass gelblich-braunes, kristallines oder amorphes Pulver vor, das in Wasser kaum löslich ist. Es wird mit Calciumsalzen wie Calciumchlorid aus gelöstem Natriumalginat hergestellt.

Struktur der Alginsäure, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Wirkungen

Calciumalginat hat gelbildende, blutstillende, viskositätserhöhende, wundheilungsfördernde und antibakterielle Eigenschaften. In den Wundauflagen zeichnet sich Calciumalginat durch die hohe Aufnahme von Wundexsudat aus. Es wird deshalb für exsudierende (nässende) Wunden verwendet und verklebt nicht. Durch die Aufnahme der Flüssigkeit wird das Mazerationsrisiko reduziert.

Alginatverbände eignen sich für eine moderne, feuchte Wundversorgung. Die Gelbildung beruht auf der Quervernetzung der Stränge durch multivalente Kationen (wie Calcium) an den G-Blöcken.

Die Verbände sind in der Regel anschmiegsam und können der Körperoberfläche angepasst werden. Sie können auch in Wundhöhlen eingebracht werden.

Wirkweise eines Alginatverbands, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

AnwendungsgebieteKontraindikationen

Alginatverbände sind nicht für die Behandlung trockener und leicht exsudierender Wunden und nicht für starke und unstillbare Blutungen geeignet. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in den Produkteinformationen.

Unerwünschte Wirkungen

Calciumalginat gilt als gut verträglich. Die Alginsäure hat den GRAS-Status („generally recognized as safe“). Es handelt sich um eine natürliche Substanz, die biologisch abbaubar ist. Alginate können auch eingenommen werden.

siehe auch

Alginatverbände, Blutstillende Watte, Natriumalginat, Kelp

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 22.1.2024 geändert.
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