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Thiamazol Arzneimittelgruppen Thyreostatika

Thiamazol ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Thyreostatika, der für die Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) eingesetzt wird. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der Biosynthese der Schilddrüsenhormone durch Inhibition ihrer Iodierung. Die Erhaltungsdosis wird morgens nach dem Frühstück eingenommen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören allergische Hautreaktionen, Gelenkschmerzen und Muskelschmerzen. Thiamazol kann gelegentlich eine Agranulozytose und selten Lebererkrankungen verursachen. Es ist der aktive Metabolit von Carbimazol.

synonym: Thiamazolum, Methimazol

Produkte

Thiamazol ist im Ausland in Form von Filmtabletten und als Injektionslösung zugelassen. In der Schweiz sind keine Humanarzneimittel im Handel.

Thiamazol wird auch als Methimazol (engl. Methimazole) bezeichnet.

Struktur und Eigenschaften

Thiamazol (C4H6N2S, Mr = 114.2 g/mol) ist ein schwefelhaltiges Imidazol- und Thioharnstoff-Derivat. Es liegt als weisses bis blass gelbbraunes, kristallines Pulver vor, das in Wasser leicht löslich ist. Es hat einen typischen Geruch und leicht bitteren Geschmack. Thiamazol ist der aktive Metabolit von Carbimazol (Néo-Mercazole®).

Wirkungen

Thiamazol (ATC H03BB02 ) hat thyreostatische Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der Synthese der Schilddrüsenhormone durch die Inhibition ihrer Iodierung. Thiamazol wirkt direkt auf das Enzym Thyreoperoxidase, die für die Iodisation verantwortlich ist.

Weil es die Freisetzung der bereits gebildeten Hormone nicht beeinflusst, hat es einen verzögerten Wirkungseintritt.

Indikationen

Als Tierarzneimittel wird Thiamazol bei einer felinen Hyperthyreose eingesetzt, d.h. bei einer Schilddrüsenüberfunktion der Katze.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Dosis wird individuell eingestellt. Die Erhaltungsdosis wird morgens nach dem Frühstück eingenommen.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Arzneimittel-Wechselwirkungen wurden unter anderem mit Iod und Vitamin-K-Antagonisten beschrieben. Die Normalisierung der Schilddrüsenfunktion kann den Metabolismus anderer Arzneimittel beeinflussen.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören allergische Hautreaktionen, Gelenkschmerzen und Muskelschmerzen. Thiamazol kann Blutbildstörungen, gelegentlich eine → Agranulozytose und selten Lebererkrankungen verursachen.

siehe auch

Carbimazol, Hyperthyreose, Agranulozytose

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 2.12.2023 geändert.
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