Vision Autor Werben SPENDEN ♥ Newsletter Angebote Facebook

Methionin Arzneimittelgruppen Aminosäuren

L-Methionin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der essentiellen Aminosäuren, der zur Vorbeugung von Harnwegsinfektionen und Phosphatsteinen verabreicht wird. Die Effekte beruhen auf der Ansäuerung des Harns durch Stoffwechselprodukte der Aminosäure. Die Tabletten werden in der Regel dreimal täglich vor den Mahlzeiten eingenommen. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine Verschiebung des Blut-pH in den sauren Bereich, Magen-Darm-Beschwerden und Reizbarkeit. Methionin verstärkt die Effekte einiger Antibiotika.

synonym: Methioninum PhEur, L-Methionin, Met, M

Produkte

Methionin ist in Form von Tabletten im Handel. Die verschreibungspflichtigen Acimethin®-Filmtabletten wurden im Jahr 1988 als Arzneimittel zugelassen. Burgerstein® L-Methionin ist ein Nahrungsergänzungsmittel ohne Indikation.

Struktur und Eigenschaften

L-Methionin (C7H13NO3S, Mr = 191.2 g/mol) ist eine natürliche, schwefelhaltige und essentielle Aminosäure, die im Körper unter anderem für die Biosynthese von Proteinen verwendet wird. Methionin liegt als weisses, kristallines Pulver oder als farblose Kristalle vor und ist in Wasser löslich.

Wirkungen

Methionin (ATC V03AB26 ) führt zu einer Ansäuerung des Harns und hemmt dadurch die Anheftung von Bakterien an die Urothelzellen sowie das Bakterienwachstum. Die Effekte beruhen auf der Bildung von Sulfat, das über die Nieren ausgeschieden wird. Dabei werden Protonen in den Harn sezerniert und dieser wird angesäuert.

Methionin verbessert die Steinlöslichkeit, hemmt die Steinneubildung und verbessert die Wirkung einiger Antibiotika. Es ist im Körper unter anderem für die Synthese von S-Adenosylmethionin, Homocystein, Cystein und Taurin von Bedeutung.

Indikationen Dosierung

Gemäss der Fachinformation. In der Regel werden dreimal täglich 500 bis 1000 mg vor den Mahlzeiten eingenommen. Während der Behandlung soll ausreichend Wasser getrunken werden.

Methionin ist ein Vorläufer von Homocystein. Hohe Werte dieser Aminosäure gelten als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Deshalb soll bei einer Langzeittherapie mit Methionin auf eine ausreichende Zufuhr von B-Vitaminen (B2, B6, B12) und Folsäure geachtet werden. Denn diese Vitamine sind am Homocysteinabbau beteiligt.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Die Wirkungen von Arzneimitteln, die infolge einer Ansäuerung des Harns in der Niere vermehrt rückresorbiert werden, können verstärkt werden. Dazu gehören die erwähnten Antibiotika (siehe oben). Eine weitere Wechselwirkungen wurde mit Levodopa beschrieben.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine Ansäuerung des Bluts, Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sowie Reizbarkeit.

siehe auch

Blasenentzündung

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

© PharmaWiki 2007-2024
Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 17.5.2023 geändert.
Impressum und Datenschutzerklärung
Produkte zu dieser Seite anzeigen