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Hypothyreose Indikationen

Bei einer Hypothyreose bildet die Schilddrüse die Hormone Thyroxin und Triiodthyronin nicht in ausreichender Menge. Zu den typischen Symptomen gehören Müdigkeit, Schwäche, eine Kälteintoleranz, Verstopfung, trockene Haut, eine Gewichtszunahme, Heiserkeit und Haarausfall. Eine Schilddrüsenunterfunktion wird häufig von einer Autoimmunerkrankung ausgelöst. Medikamente, Operationen, eine Strahlentherapie und Iodmangel sind weitere mögliche Ursachen. Eine zentrale Hypothyreose liegt vor, wenn die Funktion des Hypothalamus oder der Hypophyse eingeschränkt ist. Die Diagnose wird anhand der Bestimmung der TSH- und Thyroxinwerte gestellt. Für die Therapie wird üblicherweise das synthetische Schilddrüsenhormon Levothyroxin in Form von Tabletten oder Kapseln substituiert. Die Tagesdosis wird einmal täglich mindestens 30 Minuten vor dem Frühstück eingenommen.

synonym: Schilddrüsenunterfunktion, Hypothyreoidismus

Symptome

Zu den Symptomen einer Schilddrüsenunterfunktion gehören:

Eine Hypothyreose kann symptomlos verlaufen, aber unbehandelt auch schwere Komplikationen und Todesfälle verursachen.

Ursachen

Bei einer Hypothyreose bildet die Schilddrüse nicht ausreichend Schilddrüsenhormone:

Die häufigste Ursache ist die Hashimoto-Thyreoiditis, eine Autoimmunerkrankung, bei welcher das Immunsystem das eigene hormonbildende Gewebe angreift. Während und nach der Schwangerschaft können ebenfalls Antikörper gebildet werden.

Patientinnen und Patienten mit einer Überfunktion, welche Thyreostatika einnehmen, können auch von einer Hypothyreose betroffen sein. Weitere Arzneimittel, zum Beispiel Lithium, Amiodaron, Kinasehemmer, Interferone und ältere Antiepileptika wie Phenytoin und die Barbiturate, können sie auslösen.

Eine Schilddrüsenoperation oder eine Strahlentherapie im Rahmen einer Krebsbehandlung kann die Funktion der Schilddrüse beeinträchtigen.

Die Schilddrüsenhormone enthalten Iodatome im Molekül. Bei einem Iodmangel können sie deshalb nicht gebildet werden, was zu einer Struma, dem sogenannten „Kropf“ führt.

TRH (Thyrotropin-releasing hormone) und TSH (Thyroid-stimulating hormone) werden vom Hypothalamus resp. von der Hypophyse ausgeschüttet und stimulieren die Bildung der Hormone. Störungen dieser Hirnregionen können eine zentrale Hypothyreose auslösen.

Hypothalamus-Hypophysen-Schilddrüsen-Achse, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Typische Risikofaktoren für eine Hypothyreose sind das Alter, das weibliche Geschlecht, eine erbliche Anlage, eine Schwangerschaft, das Down-Syndrom und Autoimmunerkrankungen.

Diagnose

Die Diagnose wird anhand der Symptome, der Anamnese, der körperlichen Untersuchungen und mit Labormethoden gestellt. Tiefe Spiegel von Thyroxin und hohe Konzentrationen von TSH deuten auf eine Schilddrüsenunterfunktion hin. Dies aufgrund der Rückkopplung in der Hypothalamus-Hypophysen-Schilddrüsen-Achse. Aufgrund der hohen Prävalenz sind regelmässige Kontrolluntersuchungen ab einem Alter von etwa 35 Jahren sinnvoll.

Vorbeugung

Für die Vorbeugung ist eine ausreichende Versorgung mit Iod essenziell, auch zur Verhinderung eines Kretinismus. In der Schweiz wird Kochsalz deshalb mit Iodid angereichert. Das Salz ist entsprechend gekennzeichnet. Die Konsumentinnen und Konsumenten haben die Wahl, ob sie iodiertes oder gewöhnliches Salz verwenden wollen.

Medikamentöse Behandlung

Für die medikamentöse Substitutionstherapie werden die synthetisch hergestellten Schilddrüsenhormone Levothyroxin und seltener Liothyronin meistens in Form von Tabletten oder als Kapseln verabreicht. Sie ersetzen die fehlenden Hormone. Levothyroxin ist ein Prodrug und Liothyronin ist der aktive Wirkstoff. Levothyroxin ist das Mittel der ersten Wahl.

Die Arzneimittel werden morgens nüchtern, mindestens 30 Minuten vor dem Frühstück, eingenommen. Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel und Lebensmittel reduzieren die Absorption und Bioverfügbarkeit deutlich. Schilddrüsenhormone werden in der Regel gut vertragen. Unerwünschte Wirkungen wie ein Zittern, Unruhe, Durchfall, Kopfschmerzen und Schlafstörungen deuten auf eine zu hohe Dosis hin. Es muss beachtet werden, dass der Bedarf während der Schwangerschaft häufig erhöht ist. Ein Wechsel zwischen verschiedenen Präparaten wird im Allgemeinen nicht empfohlen. Der Therapieerfolg kann mit TSH-Messungen kontrolliert werden.

Aufgrund der vielfältigen Funktionen der Schilddrüsenhormone im Körper und der möglichen und schwerwiegenden Komplikationen ist eine Arzneimitteltherapie unerlässlich.

siehe auch

Schilddrüsenhormone, Levothyroxin, Liothyronin, Iod

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 18.3.2024 geändert.
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