Birke


synonym: Betula pendula, Betula pubescens
ProdukteIm Handel sind unter anderem Tees, Teemischungen, die geschnittene Arzneidroge, Tropfen und Birkensaft erhältlich (Auswahl). Extrakte aus Birkenblättern sind typische Bestandteile von Nieren- und Blasendragées und Nieren- und Blasentees.
PflanzeDie Stammpflanzen sind die Birken Betula pendula (Hängebirke) und Betula pubescens (Moorbirke) aus der Familie der Birkengewächse. Beide Spezies sind in Europa heimisch. Birken wachsen vor allem in der nördlichen Hemisphäre.
ArzneidrogeAls Arzneidroge werden meistens die Birkenblätter (Betulae folium) verwendet. Sie bestehen aus den ganzen oder geschnittenen, getrockneten Laubblättern von Betula pendula, von Betula pubescens, von beiden Arten oder auch von Hybriden beider Arten. Das Arzneibuch fordert einen Mindestgehalt an Flavonoiden.
Als Birkensaft (Betulae succus) werden zwei unterschiedliche Produkte bezeichnet. Zum einen kann er aus den Birkenblättern gewonnen werden, meistens durch Extraktion mit einem Lösungsmittel wie Ethanol. Zum anderen werden die Stämme im Frühjahr angebohrt, wobei das Birkenwasser austritt. Siehe unter Birkensaft.
InhaltsstoffeZu den Inhaltsstoffen der Birkenblätter gehören:
- Flavonoide
- Gerbstoffe
- Phenolcarbonsäuren: Chlorogensäure
- Ätherisches Öl
- Triterpenalkohole
- Vitamine, insbesondere Vitamin C
Zubereitungen aus den Birkenblättern haben harntreibende und antibakterielle Eigenschaften.
AnwendungsgebieteDie Arzneimittel werden traditionell als harntreibende Mittel verwendet, zum Beispiel bei entzündlichen und bakteriellen Erkrankungen der ableitenden Harnwege wie einer Blasenentzündung. Birkenblätter werden auch bei rheumatischen Erkrankungen und zur Vorbeugung von Nierensteinen eingesetzt.
In der Alternativmedizin werden Birkenblätter auch zur Entschlackung oder Entgiftung angewandt („Detox“).
DosierungDer Tee wird als Aufguss mit etwa einem Teelöffel Arzneidroge pro Tasse zubereitet. 5 bis 10 Minuten ziehen lassen. Mehrmals täglich eine Tasse trinken.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Kinder unter 6 Jahren
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
Unerwünschte WirkungenZu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Überempfindlichkeitsreaktionen und gastrointestinale Störungen.
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- European Medicines Agency (EMA), Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC)
- Kommisson-E-Monographie
- Lehrbücher der Phytotherapie
- Rastogi S., Pandey M.M., Kumar Singh Rawat A. Medicinal plants of the genus Betula - traditional uses and a phytochemical-pharmacological review. J Ethnopharmacol, 2015, 159, 62-83 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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