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Baldrian Phytopharmaka Drogenliste

Den Zubereitungen aus der Wurzel des Baldrians (Valeriana officinalis L.) werden beruhigende und schlaffördernde Eigenschaften zugeschrieben. Baldrian wird hauptsächlich zur Behandlung von Schlafstörungen, bei Unruhe- und Spannungszuständen, Nervosität, Reizbarkeit und bei Prüfungsangst eingesetzt. Die Präparate zur Entspannung werden in der Regel dreimal täglich verabreicht. Zur Schlafförderung wird Baldrian eine halbe bis eine Stunde vor dem Zubettgehen eingenommen. Es wird eine regelmässige Einnahme empfohlen. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Verdauungsbeschwerden und Überempfindlichkeitsreaktionen.

synonym: Valeriana officinalis, Echter Baldrian, Arzneibaldrian

Produkte

Baldrian wird in der Regel in Form von Baldriantropfen (alkoholische Tinktur), Filmtabletten oder Dragees eingenommen. Es stehen weitere Darreichungsformen wie beispielsweise Baldriansaft, Kapseln, Pulver, Bäder, Urtinkturen und Tees zur Verfügung. Baldrian wird häufig mit anderen beruhigenden Arzneipflanzen kombiniert, insbesondere mit Hopfen.

Die Baldriantinktur wird in Apotheken auch mit Doxylamin gemischt, siehe unter Sanalepsi mit Baldrian.

Pflanze

Der Arzneibaldrian Valeriana officinalis L. s.l. aus der Familie der Baldriangewächse (Valerianaceae) ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die in Europa und Asien heimisch ist und in Nordamerika eingeführt wurde.

(s.l. = sensu latiore = im weiteren Sinne; Baldrian wird als Sammelart aufgefasst)

Arzneidroge

Als Arzneidroge wird die Baldrianwurzel (Valerianae radix) verwendet, die getrockneten, ganzen oder zerkleinerten, unterirdischen Teile von Valeriana officinalis L. Die Droge umfasst den Wurzelstock (das Rhizom), die Wurzeln sowie die Ausläufer und hat einen intensiven und typischen Geruch nach Isovaleriansäure.

Zubereitungen

Aus der Wurzel werden unter anderem mit Ethanol Flüssig- und Trockenextrakte gewonnen. Die Baldriantinktur (Valerianae tinctura) wird aus 1 Teil Droge und 5 Teilen Ethanol 60 bis 80% (V/V) hergestellt. Es handelt sich um eine braune Flüssigkeit mit einem typischen Geruch.

Inhaltsstoffe

Zu den Inhaltsstoffen gehören:

Wirkungen

Baldrian (ATC N05CP01 ) und seinen Zubereitungen werden beruhigende, angstlösende und schlaffördernde Eigenschaften zugeschrieben. Der Wirkmechanismus ist nicht genau bekannt. Gemäss der Literatur könnte ein Einfluss auf die GABA-Neurotransmission oder auf Serotonin-Rezeptoren beteiligt sein.

Anwendungsgebiete

Baldrian wird hauptsächlich zur Behandlung von Schlafstörungen, bei Unruhe- und Spannungszuständen, Nervosität, Reizbarkeit, Stress und bei Prüfungsangst eingesetzt.

Dosierung

Gemäss der Packungsbeilage. Die Präparate zur Entspannung werden in der Regel dreimal täglich verabreicht. Zur Schlafförderung wird Baldrian eine halbe bis eine Stunde vor dem Zubettgehen eingenommen. Es wird eine regelmässige Einnahme und eine längere Therapiedauer von mindestens zwei Wochen empfohlen. Der Tee wird mit der Arzneidroge wie folgt zubereitet: 1 Teelöffel mit siedendem Wasser übergiessen und 10 bis 15 Minuten stehen lassen. Anschliessen abseihen.

Kontraindikationen

Baldrian ist bei einer Überempfindlichkeit kontraindiziert. Einige Präparate dürfen nicht bei Kindern angewendet werden. Aufgrund der unzureichenden Datenlage ist eine Verabreichung während der Schwangerschaft und Stillzeit vorsichtshalber nicht angezeigt. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Stimulanzien können die beruhigenden Effekte von Baldrian aufheben. Interaktionen mit zentral dämpfenden Arzneimitteln sind nicht auszuschliessen. Einige Präparate enthalten Alkohol.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Verdauungsbeschwerden und Überempfindlichkeitsreaktionen. Baldrian ist im Vergleich mit synthetischen Schlafmitteln wie beispielsweise den Benzodiazepinen wesentlich besser verträglich und macht nicht abhängig.

siehe auch

Schlafmittel, Schlafstörungen, Beruhigungsmittel, Sanalepsi mit Baldrian

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 5.4.2023 geändert.
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