Vision Autor Werben SPENDEN ♥ Newsletter Angebote Facebook

Amine Stoffgruppen

Amine sind organische Moleküle, welche Stickstoffatome enthalten, die an Wasserstoff- oder Kohlenstoffatome gebunden sind. Sie sind formal vom Ammoniak abgeleitet. Amine sind für die Pharmazie von herausragender Bedeutung, weil sie in zahllosen Wirkstoffen enthalten sind und für ihre Synthese benötigt werden.

synonym: Amino, Aminogruppe, NH2

Definition

Amine sind organische Moleküle, welche Stickstoffatome (N) enthalten, die an Kohlenstoff- oder Wasserstoffatome gebunden sind. Sie sind formal vom Ammoniak abgeleitet, bei dem Wasserstoffatome durch Kohlenstoffatome ersetzt wurden.

Die funktionelle Gruppe wird als Aminogruppe bezeichnet, also beispielsweise R-NH2.

Primäre, sekundäre und tertiäre Amine, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Nomenklatur

Der Trivialname eines einfachen aliphatischen Amins ergibt sich durch alphabetische Anordnung der Reste mit dem Suffix -amin. Also beispielsweise:

Für die offizielle IUPAC-Nomenklatur wird auch das Präfix Amino- verwendet.

Es kann zwischen aliphatischen und aromatischen Aminen unterschieden werden. Das einfachste aromatische Amin ist Anilin. Es besteht aus einem Benzolring mit einer einzelnen Aminogruppe. Auch die stickstoffhaltigen Heterozyklen gehören zu den Aminen.

EigenschaftenChemische Reaktionen der Amine

Amine sind Basen und reagieren mit Säuren in einer Säure-Base-Reaktion:

Das dabei entstandene positiv geladene Ion ist das Ammoniumion (hier Alkylammoniumion). Die Salze werden als Ammoniumsalze bezeichnet.

Der Stickstoff ist aufgrund des Lone Pairs ein Nukleophil, das sich für eine nukleophile Substitution eignet. Mit einer Carbonsäure wird ein Amid gebildet. Mit einem Halogenid kann ein Amin alkyliert werden.

Synthese eines Amids, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Amine in der Pharmazie

Die Aminogruppe gehört gehört in der Pharmazie zu den wichtigsten funktionellen Gruppen in Wirkstoffen. Zahllose pharmakologisch aktive Substanzen sind Amine, so zum Beispiel die Alkaloide.

Ein wichtiger Grund ist, dass Amine sowohl Wasserstoffbrücken-Akzeptoren und -Donoren sein können. Dies spielt eine entscheidende Rolle für die Bindung von Wirkstoffen in der Binding Site oder Active Site der Drug Targets. Eine Ausnahme sind übrigens die tertiären Amine, welche nur Akzeptoren und keine Donoren sind.

Eine weitere Ursache ist, dass Amine in wichtigen Biomolekülen wie den Aminosäuren, Proteinen, Nukleinsäuren, Neurotransmittern und Hormonen vorkommen.

Schliesslich sind Amine auch für die Synthese von Wirkstoffen unentbehrlich.

Missbrauch

Amine werden für die illegale Synthese von Rauschmitteln missbraucht. So kann beispielsweise Methylamin für die Synthese von Ecstasy (MDMA) verwendet werden.

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


© PharmaWiki 2007-2024
Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 11.11.2020 geändert.
Impressum und Datenschutzerklärung
Produkte zu dieser Seite anzeigen