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Verhütungsring Arzneimittelgruppen Verhütungsmittel

Das Gestagen Etonogestrel und das Östrogen Ethinylestradiol werden in Form eines Vaginalrings zur hormonalen Empfängnisverhütung eingesetzt. Die Methode ist zuverlässig und beruht in erster Linie auf der Hemmung des Eisprungs. Der Ring wird von der Frau selbst in die Vagina eingesetzt und verbleibt dort für drei Wochen. Anschliessend erfolgt eine Anwendungspause von einer Woche. Die Hormone sind nicht lokal wirksam, sondern werden über die Schleimhaut in den Blutkreislauf abgegeben. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören unter anderem Bauchschmerzen, Übelkeit, Akne, Depression, verringerte Libido, Fremdkörpergefühl, Gewichtszunahme, Kopfschmerzen und Scheidenpilz. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist wie bei der Antibabypille leicht erhöht. Beide Wirkstoffe werden von CYP3A4 abgebaut und es besteht ein Potential für Arzneimittel-Wechselwirkungen.

synonym: Etonogestrel und Ethinylestradiol, Kontrazeptiver Ring

Produkte

Das Gestagen Etonogestrel und das Östrogen Ethinylestradiol sind in Form eines Vaginalrings zur Empfängnisverhütung im Handel (NuvaRing®). Das Arzneimittel ist in der Schweiz seit dem Jahr 2003 zugelassen. Seit dem Jahr 2017 sind auch Generika registriert.

Ob der Verhütungsring im Kühlschrank gelagert werden muss, ist vom Produkt abhängig. Mittlerweile stehen Arzneimittel zur Verfügung, bei denen dies nicht notwendig ist.

Struktur und Eigenschaften

Etonogestrel (3-Keto-Desogestrel, C22H28O2, Mr = 324.5 g/mol) ist ein Gestagen und der biologisch aktive Metabolit von Desogestrel (Cerazette®). Ethinylestradiol (C20H24O2, Mr = 296.4 g/mol) liegt als weisses bis schwach gelblichweisses, kristallines Pulver vor, das in Wasser praktisch unlöslich ist. Es ist ein Derivat des Östrogens Estradiol.

Wirkungen

Die Kombination der beiden Wirkstoffe (ATC G02BB01 ) ist empfängnisverhütend. Die Substanzen sind nicht lokal aktiv, sondern werden über die Vaginalschleimhaut in den Blutkreislauf aufgenommen. Die Wirkungen beruhen in erster Linie auf der Hemmung des Eisprungs. Weitere Mechanismen sind Veränderungen des Zervixschleims und der Gebärmutterschleimhaut, welche dafür sorgen, dass die Spermien schlechter eindringen und das Ei sich nicht in der Gebärmutterschleimhaut einnisten kann. Die Hauptvorteile des Rings liegen darin, dass er von der Frau selbst eingesetzt werden kann und dass er nur einmal pro Monat verabreicht werden muss. Dies im Gegensatz zur Antibabypille, die täglich eingenommen wird.

Indikationen

Zur hormonalen Empfängnisverhütung.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation und der Packungsbeilage. Der Ring wird von der Frau selbst eingesetzt. Er verbleibt für drei Wochen in der Vagina und wird anschliessend am gleichen Wochentag und zur selben Tageszeit entfernt. Es folgt eine Anwendungspause von einer Woche, bevor ein neuer Ring verwendet wird.

Kontraindikationen

Bei der Anwendung hormonaler Verhütungsmittel müssen zahlreiche Vorsichtsmassnahmen beachtet werden. Die vollständigen Angaben zu Vorsichtsmassnahmen und Interaktionen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Beide Wirkstoffe werden von CYP3A4 metabolisiert. Entsprechend besteht ein Potential für Arzneimittel-Wechselwirkungen, zum Beispiel mit CYP-Induktoren, welche die Wirksamkeit reduzieren und zu einer ungewollten Schwangerschaft führen können. Weitere Wechselwirkungen sind mit Antibiotika und lokal eingesetzten Ovula möglich.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Bauchschmerzen, Übelkeit, Akne, Depression, verringerte Libido, Fremdkörpergefühl, Ausstossung des Rings, Gewichtszunahme, Kopfschmerzen, Migräne, Spannungsgefühl in der Brust, Menstruationsbeschwerden, Ausfluss, genitaler Juckreiz und Scheidenpilz.

Hormonale Empfängnisverhütungsmittel erhöhen das Risiko für thromboembolische Erkrankungen wie beispielsweise für einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall, eine Venenthrombose und eine Lungenembolie. Allerdings sind solche Zwischenfälle sehr selten.

siehe auch

Verhütungsmittel, Verhütungspflaster

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 20.7.2018 geändert.
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