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Inkompatibilitäten Herstellung / Verabreichung

Eine Inkompatibilität bedeutet in der Pharmazie eine Unverträglichkkeit von zwei oder mehreren Stoffen oder Zubereitungen. Sie dürfen nicht gemischt werden, weil es dabei beispielsweise zu Fällungen, chemischen Reaktionen oder physikalischen Phänomenen kommt, welche die Wirksamkeit von Arzneimitteln reduzieren oder unerwünschte Wirkungen auslösen können. Im Unterschied zu Interaktionen finden Inkompatibilitäten ausserhalb des Körpers bei der Herstellung, Zubereitung oder Verabreichung statt. Besondere Vorsicht ist bei Infusionstherapien geboten.

synonym: Drug incompatibility

Definition und Eigenschaften

Eine Inkompatibilität bedeutet in der Pharmazie eine Unverträglichkeit, die entsteht, wenn zwei oder mehrere Stoffe oder Zubereitungen miteinander gemischt werden. Wirk- und Hilfsstoffe in den Arzneimitteln können miteinander chemische Reaktionen eingehen und so zu einer Inaktivierung oder einer Störung der Integrität der Zubereitung führen.

Typische Beispiele sind Säure-Base-Reaktionen, Fällungen, Löslichkeitsveränderungen, Redox-Reaktionen und Komplexbildungen. Diese Veränderungen können sichtbar oder unsichtbar sein.

Sichtbare Veränderungen sind beispielsweise unlösliche Kristalle, Veränderungen der Farbe, der Konsistenz, das Brechen einer Emulsion oder eine Gasbildung. Unsichtbare Veränderungen sind zum Beispiel pH-Veränderungen oder einige chemische Reaktionen.

Inkompatibilitäten sind nicht dasselbe wie Arzneimittel-Wechselwirkungen (Interaktionen), da sie ausserhalb und nicht im Körper stattfinden.

Als Folge einer unentdeckten Inkompatibilität können unerwünschte Wirkungen auftreten, toxische Stoffe (z.B. Peroxide) in den Körper gelangen oder die gewünschten pharmakologischen Effekte treten nicht ein. Gefällte Partikel können Embolien verursachen, nachdem sie in den Blutkreislauf infundiert wurden.

Inkompatibilitäten spielen bei der Arzneimittelherstellung und der Zubereitung vor der Applikation eine wichtige Rolle, etwa auch bei Verdünnungen.

Bei einer Infusionstherapie muss darauf geachtet werden, dass keine inkompatiblen Medikamente durch denselben Schlauch geleitet werden. Dieser muss beispielsweise mit einer kompatiblen Flüssigkeit gespült werden. Inkompatibilitäten spielen deshalb in Krankenhäusern und auf Intensivstationen eine wichtige Rolle.

Arzneimittel können auch mit Behältnissen unverträglich sein, zum Beispiel mit Polyvinylchlorid (PVC).

Beispiele

Im Folgenden sind einige Beispiele von Wirkstoffen und Arzneimitteln aufgelistet, die anfällig für Inkompatibilitäten sind.

siehe auch

Interaktionen

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 23.11.2021 geändert.
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