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Herzglykoside Arzneimittelgruppen Glykoside

Herzglykoside sind eine Gruppe von Wirkstoffen mit positiv inotropen, negative chronotropen, negativ dromotropen und positiv bathmotropen Eigenschaften für die Behandlung einer Herzinsuffizienz und von Herzrhythmusstörungen. Die Effekte beruhen auf der Hemmung des primär aktiven Transporters Na+/K+-ATPase. Die Arzneimittel werden peroral und parenteral verabreicht. Dabei muss die geringe therapeutische Breite beachtet werden. Eine Überdosierung ist lebensgefährlich. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Herzrhythmusstörungen, Sehstörungen, ein Appetitmangel und Übelkeit.

synonym: Herzwirksame Steroide, Herzwirksame Glykoside, Cardiac glycosides

Produkte

Herzglykoside werden heute seltener verwendet. In der Schweiz sind aktuell, seit dem Jahr 2022, keine Arzneimittel mehr im Handel (Ausnahme: Alternativmedizin). Zu den Arzneiformen gehören Tabletten, Lösungen zum Einnehmen und Injektionslösungen. Sie können aus dem Ausland importiert werden.

Struktur und Eigenschaften

Herzglykoside sind natürliche Steroid-Glykoside, die in Giftpflanzen und bei Kröten vorkommen. Die zwei wichtigsten Gruppen sind die Cardenolide mit einem Butyrolacton-Ring (z.B. Digoxin) und Bufadienolide (z.B. Bufalin) mit einem Pyron-Ring.

Natürliche Quellen von Herzglykosiden sind:

Beispiel Digitoxin:

Beispiel Oleandrin:

Wirkungen

Herzglykoside (ATC C01A ) haben folgende pharmakologische Wirkungen:

Die Effekte beruhen auf der Inhibition der Na+/K+-ATPase. Die veränderte Ionenverteilung bewirkt den vermehrten Einstrom von Calcium und damit eine Erhöhung des verfügbarem Calciums zum Zeitpunkt der elektromechanischen Kopplung. In verschiedenen Untersuchungen wurden zudem antitumorale Effekte gefunden.

IndikationenWirkstoffeDosierung

Herzglykoside werden peroral und parenteral appliziert. Aufgrund der geringen therapeutischen Breite müssen Herzglykoside mit Vorsicht verabreicht werden.

Missbrauch

Herzglykoside und die entsprechenden Pflanzen wurden in der Vergangenheit für Giftmorde und Suizide missbraucht.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Herzrhythmusstörungen, Sehstörungen, Appetitmangel und Übelkeit. Eine Überdosierung ist lebensgefährlich und äussert sich in kardialen, gastrointestinalen und zentralnervösen Störungen.

siehe auch

Glykoside, Digoxin, Giftpflanzen

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 2.12.2024 geändert.
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