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Hacking im Gesundheitswesen PharmaWiki

synonym: hacking the health system

Hacking wird vor allem auf Computer bezogen und bedeutet beispielsweise, dass ein Hacker ein Passwort stiehlt und sich so fremde Kreditkartendaten oder Zugang zu einem Rechner verschafft. Bewusst angelegte Barrieren werden durchbrochen und es wird in geschützte Zonen eingedrungen.

In Analogie zur digitalen Welt wird auch das Gesundheitswesen regelmässig gehackt - und dies hauptsächlich von den Patientinnen und Patienten. Ein Bereich begrifft die rezeptpflichtigen Medikamente, die nur gegen eine ärztliche Verordnung erhältlich sind.

So sind in der Schweiz zum Beispiel die stärkeren Paracetamol-Tabletten (z.B. Dafalgan®) mit 1000 mg (= 1 g) verschreibungspflichtig. Die Tabletten zu 500 mg sind hingegen für die Selbstmedikation frei erhältlich. Viele Patientinnen und Patienten, die nicht zum Arzt gehen wollen, behelfen sich damit, dass sie zwei Tabletten der tieferen Dosis einnehmen. Dasselbe Beispiel gilt auch für andere Schmerzmittel wie etwa Diclofenac (Voltaren®, Generika).

Der Anbau von Heilpflanzen ist eine weitere Möglichkeit, an Substanzen zu gelangen, die eigentlich rezeptpflichtig sind. Dies ist beispielsweise mit dem Schlafmohn möglich, dessen Milchsaft die Opiate Morphin und Codein enthält. Der Anbau des Schlafmohns ist in der Schweiz allerdings verboten und ein Missbrauch potentiell lebensgefährlich. Harmloser ist es, seine eigene Arnikatinktur herzustellen oder den Pfefferminztee im Garten wachsen zu lassen.

Ein weiterer Ansatz besteht darin, Medikamente selbst herzustellen. So ist beispielsweise eine Harnstoff-Salbe (40 %) zur Auflösung des Nagels bei Nagelpilz im Handel vergleichsweise teuer. Die benötigten Substanzen zur Herstellung - im Wesentlichen Harnstoff und eine entsprechende Salbengrundlage - sind hingegen sehr günstig erhältlich. Einfach zu mischen ist auch eine Salzlösung für die Nasenspülung.

Nicht alle Varianten sind zielführend. So werden auch Medikamente aus dubiosen Quellen vom Internet bestellt, die oftmals keine oder nicht die richtigen Inhaltsstoffe enthalten. Auch werden Kapseln mit Wirkstoffen hergestellt, die aufgrund ihrer Nebenwirkungen sicherheitshalber längst vom Markt genommen wurden.

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Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 13.4.2024 geändert.
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