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Ganciclovir-Augengel Arzneimittelgruppen Antiviralia Nukleosid-Analoga

Ganciclovir ist ein antiviraler Wirkstoff aus der Gruppe der Nukleosid-Analoga, der gegen Herpesviren aktiv ist. Es wird in Form eines Augengels für die Behandlung einer akuten und oberflächlichen Herpes-simplex-Keratitis eingesetzt. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der viralen DNA-Synthese und der Virusvermehrung. Das Gel wird zunächst 5-mal und nach der Reepithelisierung noch 3-mal täglich in den Bindehautsack des Auges gegeben. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Störungen wie ein Brennen, Reizungen, Verschommensehen und eine oberflächliche Hornhautentzündung. Produkte

Das Ganciclovir-Augengel wurde in der Schweiz im Jahr 2020 zugelassen und kam im Jahr 2021 in den Handel (Virgan®). In anderen Ländern war das Gel schon früher erhältlich, zum Beispiel Zirgan® in den USA.

Struktur und Eigenschaften

Ganciclovir (C9H13N5O4, Mr = 255.2 g/mol) liegt als weisses, kristallines und hygroskopisches Pulver vor, das in Wasser schwer löslich ist. Es handelt sich um ein Nukleosid-Analogon von 2’-Desoxyguanosin. Siehe auch im Artikel Nukleinsäuren.

Wirkungen

Ganciclovir (ATC S01AD09 ) hat antivirale Eigenschaften gegen alle Herpesviren. Es ist ein Prodrug und wird in den Zellen von viralen und zellulären Kinasen zu Ganciclovirtriphosphat phosphoryliert, welches die virale DNA-Synthese und damit die Virusvermehrung hemmt. Das Triphosphat wird einerseits als falsches Substrat in die DNA eingebaut und hemmt andererseits die DNA-Polymerase. Die virale Phosphorylierung vermittelt eine Selektivität für die infizierten Zellen.

Wirkmechanismus von Ganciclovir, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Für die Behandlung einer akuten und oberflächlichen Herpes-simplex-Keratitis.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Bis zur vollständigen Reepithelisierung der Kornea wird 5-mal täglich 1 Tropfen in den unteren Bindehautsack des betroffenen Auges gegeben. Anschliessend wird während 7 Tagen 3-mal täglich 1 Tropfen eingeträufelt. Hinweise zur korrekten Verabreichung finden Sie im Artikel Augentropfen.

Kontraindikationen

Das Arzneimittel ist nicht für die Behandlung von CMV-Infektionen geeignet. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Andere Augenmittel sollen in einem zeitlichen Abstand von mindestens 15 Minuten verabreicht werden.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören:

Okuläre Nebenwirkungen wie trockene Augen und Augenreizungen können auch vom Konservierungsmittel Benzalkoniumchlorid verursacht werden.

siehe auch

Ganciclovir, Nukleosid-Analoga, Nukleinsäuren, Aciclovir-Augensalbe, Augentropfen, Benzalkoniumchlorid

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 6.12.2021 geändert.
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