Eptinezumab Arzneimittelgruppen Monoklonale Antikörper CGRP-InhibitorenEptinezumab ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der CGRP-Inhibitoren, der für die Vorbeugung einer Migräne verabreicht wird. Es handelt sich um einen Antikörper, der an das gefässerweiternde und proinflammatorische Neuropeptid CGRP bindet und seine Effekte am Rezeptor unterbindet. Eptinezumab hat eine lange Halbwertszeit und ein langes Dosierungsintervall. Das Arzneimittel wird alle 3 Monate als intravenöse Infusion verabreicht. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine Nasopharyngitis und Überempfindlichkeit.
synonym: Eptinezumabum, ALD403
ProdukteEptinezumab wurde in den USA im Jahr 2020 und in der Schweiz im Jahr 2021 als Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung zugelassen (Vyepti®).
Struktur und EigenschaftenEptinezumab ist ein monoklonaler, humanisierter IgG1-Antikörper, der gegen CGRP gerichtet ist. Er hat eine Molekülmasse von 143 kDa.
WirkungenEptinezumab (ATC N02CD05 ) reduziert die Anzahl der Migräneanfälle. Die Effekte beruhen auf der Bindung des Antikörpers an CGRP, das Calcitonin Gene-Related Peptide. CGRP ist ein Neuropeptid, das bei der Auslösung von Migräneanfällen eine wichtige Rolle spielt. Es besteht aus 37 Aminosäuren und wird im peripheren und im zentralen Nervensystem exprimiert. Es existieren zwei Isoformen, CGRP-α (Abbildung) und CGRP-β, welche sich in drei Aminosäuren unterscheiden. Beide sind Agonisten am CGRP-Rezeptor.
Sequenz von CGRP, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
CGRP hat stark gefässerweiternde Eigenschaften und spielt bei der Schmerzauslösung sowie bei der neurogenen Entzündung eine zentrale Rolle. Bei Migränikern wurden bei einem Anfall erhöhte CGRP-Werte festgestellt und durch die intravenöse Verabreichung des Peptids lassen sich bei Migränepatienten Anfälle auslösen.
Wirkmechanismus der CGRP-Inhibitoren, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
IndikationenFür die Vorbeugung von Migräneanfällen.
DosierungGemäss der Fachinformation. Das Antikörper hat eine lange Halbwertszeit und deshalb ein langes Dosierungsintervall. Das Arzneimittel wird alle 3 Monate als intravenöse Infusion verabreicht.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine Nasopharyngitis und Überempfindlichkeit.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (USA)
- Deen M. et al. Blocking CGRP in migraine patients - a review of pros and cons. J Headache Pain, 2017, 18(1), 96 Pubmed
- Pellesi L., Guerzoni S., Pini L.A. Spotlight on Anti-CGRP Monoclonal Antibodies in Migraine: The Clinical Evidence to Date. Clin Pharmacol Drug Dev, 2017, 6(6), 534-547 Pubmed
- Russo A.F. Calcitonin gene-related peptide (CGRP): a new target for migraine. Annu Rev Pharmacol Toxicol, 2015, 55, 533-52 Pubmed
- Tso A.R., Goadsby P.J. Anti-CGRP Monoclonal Antibodies: the Next Era of Migraine Prevention? Curr Treat Options Neurol, 2017, 19(8), 27 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
Weitere InformationenWirkstoffe: Eptinezumabum
Unternehmen: Lundbeck (Schweiz) AG
Abgabekategorie: B
Gruppe / Anwendung: Migränemittel