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Dakin-Lösung Arzneimittelgruppen Desinfektionsmittel

Die Dakin-Lösung ist nach dem britischen Chemiker Henry Dakin benannt, der sie während des ersten Weltkriegs zusammen mit dem Arzt Alexis Carrel entwickelt hat. Es handelt sich um eine wässrige Lösung von Natriumhypochlorit, welche mit Natriumhydrogencarbonat pH-stabilisiert ist. Die Dakin-Lösung ist gegen Bakterien, Viren und Pilze wirksam und wird als Desinfektionsmittel vor allem für Wunden verwendet. Nachteilig an der Lösung ist ihre Zytotoxizität, welche die Wundheilung negativ beeinflussen kann.

synonym: Dakinsche Lösung, Natriumhypochloritlösung, Carrel-Dakin-Lösung, Dakin's solution

Produkte

Die Dakin-Lösung ist in Apotheken und Drogerien als selbst hergestelltes Produkt erhältlich. In einigen Ländern sind auch Fertigarzneimittel im Handel.

Entwickelt wurde die Lösung vom britischen Chemiker Henry Drysdale Dakin und vom französischen Arzt Alexis Carrel für die Wundbehandlung während des ersten Weltkriegs. Sie hat in der Kriegschirurgie unzählige Leben gerettet. Heute spielt sie allerdings eine weitaus weniger wichtige Rolle.

Inhaltsstoffe und Herstellung

Die Dakin-Lösung enthält als aktiven Wirkstoff Natriumhypochlorit (NaOCl). Sie wird in der Regel aus einer konzentrierten Lösung unter Zugabe von gereinigtem Wasser und Natriumhydrogencarbonat (Natron) als basischer pH-Stabilisator hergestellt. Im DMS findet sich eine Herstellungsvorschrift. Die konzentrierte und weitere zu verdünnende Lösung ist bei Hänseler erhältlich (3%). Die Lösung hat aufgrund der Bildung von Chlorgas einen leichten Geruch nach Chlor.

Natriumhypochlorit kann auch im Javelwasser enthalten sein, das für nicht medizinische Zwecke verwendet wird. Javelwasser wird ursprünglich auf der Basis von Kaliumhypochlorit hergestellt.

Wirkungen

Die Dakin-Lösung hat antiseptische, oxidierende, bleichende und desodorierende Eigenschaften. Sie ist gegen Bakterien, Viren und Pilze wirksam. Gemäss der Literatur beruhen die Effekte auf der Bildung der hypochlorigen Säure mit Wasser und weiteren Chlorverbindungen, die unspezifisch oxidierend sind. Aufgrund der raschen Zersetzung hat die Dakin-Lösung nur eine kurze Wirkdauer.

Anwendungsgebiete

Als Desinfektionsmittel zur Vorbeugung und Behandlung von Infektionen, vor allem für die Wundbehandlung. Die Dakin-Lösung wird auch in der Zahnheilkunde (z.B. Wurzelbehandlung) verwendet.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Lösung muss abhängig vom Anwendungsgebiet weiter verdünnt werden! Die gesunde Haut kann zum Beispiel mit Vaseline geschützt werden.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören:

Die Dakin-Lösung wird für ihre zytotoxischen Eigenschaften kritisiert, welche zu einer Verzögerung der Wundheilung führen kann. Die Zytotoxizität ist gemäss der Literatur dosisabhängig.

siehe auch

Javelwasser, Bleichmittel

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 28.2.2024 geändert.
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