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Coffeincitrat-Lösung Arzneimittelgruppen Atemstimulanzien

Eine Coffeincitrat-Lösung ist ein Arzneimittel, das zur Behandlung eines Atemstillstands bei Frühgeborenen eingesetzt wird. Es stimuliert das Atemzentrum und wird auf der Intensivstation als intravenöse Infusion oder peroral verabreicht. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören unter anderem lokale Reaktionen am Verabreichungsort, Nervosität, Reizbarkeit, Ruhelosigkeit, ein schneller Herzschlag, Bluthochdruck, Erbrechen und Überempfindlichkeitsreaktion.

synonym: Peyona®, Nymusa®, Coffeini citras, Coffeincitrat

Produkte

Die Coffeincitrat-Lösung wurde in der Schweiz im Jahr 2016 neu zugelassen (Peyona®). In anderen Ländern war sie schon früher erhältlich.

Struktur und Eigenschaften

Coffein (C8H10N4O2, Mr = 194.2 g/mol) liegt als weisses, kristallines Pulver oder als weisse, seidenartige Kristalle vor und ist in Wasser wenig löslich. Die Substanz sublimiert leicht. Zitronensäure-Monohydrat (C6H8O7 · H2O, Mr = 210.1 g/mol) liegt als weisses, kristallines Pulver, farblose Kristalle oder Körner vor und ist in Wasser sehr leicht löslich. Sie wird zugesetzt, um die Löslichkeit des Coffeins zu erhöhen.

Wirkungen

Coffein (ATC N06BC01 ) ist analeptisch. Es stimuliert das zentrale Nervensystem, das Atemzentrum und damit die Atmung. Die Wirkungen beruhen auf dem Antagonismus an Adenosinrezeptoren.

Anwendungsgebiete

Zur Behandlung eines Atemstillstands bei Frühgeborenen (Frühgeborenenapnoe).

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Lösung wird auf der Intensivstation als langsame intravenöse Infusion oder peroral über eine Nasensonde verabreicht. Die Anweisungen in der Fachinformation müssen genau beachtet werden, um eine Überdosis zu vermeiden. So ist beispielsweise die Halbwertszeit des Coffeins bei den Frühgeborenen stark verlängert und beträgt mehrere Tage.

Kontraindikationen

Coffeincitrat ist bei Überempfindlichkeit kontraindiziert. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Coffein wird von CYP1A2 metabolisiert. Allerdings ist der Lebermetabolismus bei Frühgeborenen noch unzureichend ausgebildet. Wechselwirkungen können unter anderem mit Cimetidin, Ketoconazol, Phenobarbital, Phenytoin, Doxapram, H2-Antihistaminika und Protonenpumpen-Inhibitoren auftreten. Coffein soll nicht zusammen mit Theophyllin verabreicht werden.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören unter anderem lokale Reaktionen am Verabreichungsort, eine Stimulation des zentralen Nervensystems (Nervosität, Reizbarkeit, Ruhelosigkeit), ein schneller Herzschlag, Bluthochdruck, Erbrechen und Überempfindlichkeitsreaktion. Ob es einen Zusammenhang zwischen der Verabreichung und der Entstehung einer nekrotisierenden Enterokolitis gibt, ist umstritten.

siehe auch

Atemstimulanzien

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 14.12.2023 geändert.
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