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Clenbuterol Arzneimittelgruppen Antiasthmatika Beta2-Sympathomimetika LABA

Clenbuterol ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der β2-Sympathomimetika zur oralen oder inhalativen Behandlung von Asthma und chronischer Bronchitis. Aufgrund seiner anabolen Wirkung wird Clenbuterol im Leistungssport als Dopingmittel und in der Tiermast als illegales wachstumsförderndes Mittel missbraucht. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören unter anderem Zittern, Kopfschmerzen, Unruhe, Übelkeit, Sodbrennen, Schwindel, Muskelschmerzen, Muskelkrämpfe und Herzkreislaufstörungen. Überdosierungen sind potentiell gefährlich. Wer verseuchtes Fleisch konsumiert, riskiert eine falsch positive Dopingkontrolle.

synonym: Clenbuterolum, Clenbuteroli hydrochloridum PhEur, Clenbuterolhydrochlorid

Produkte

Clenbuterol ist in der Schweiz nicht als Humanarzneimittel im Handel. In anderen Ländern ist Clenbuterol in Form von Tabletten und Tropfen auf dem Markt.

Struktur und Eigenschaften

Clenbuterol (C12H18Cl2N2O, Mr = 277.2 g/mol) ist ein Phenylethylaminderivat und ein Racemat. Es hat eine ähnliche Struktur wie andere Beta2-Sympathomimetika, zum Beispiel Salbutamol (Ventolin®, Generika). In Arzneimitteln liegt es als Clenbuterolhydrochlorid vor, ein weisses, kristallines Pulver, das in Wasser löslich ist.

Wirkungen

Clenbuterol (ATC R03AC14 ) hat sympathomimetische, bronchienerweiternde und entzündungshemmende Eigenschaften. Es ist anabol (wachstumsfördernd), fördert die Insulinfreisetzung, baut den Muskel auf und Fett ab.

Es stimuliert in tiefen Dosen die adrenergen β2-Rezeptoren der Bronchialmuskulatur. In hoher Dosis ist es weniger selektiv. Bei oraler Einnahme treten die Effekte innert zirka 5 bis 20 Minuten ein und halten während bis zu 14 Stunden an. Als terminale Halbwertszeit werden 34 Stunden angegeben.

Wirkmechanismus der Beta2-Sympathomimetika, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Zur Behandlung obstruktiver Atemwegserkrankungen, z.B. Asthma und chronisch-obstruktive Bronchitis. Clenbuterol ist dazu in der Schweiz als Tierarzneimittel zugelassen. Humanarzneimittel sind keine im Handel.

Missbrauch als Dopingmittel

Aufgrund seiner anabolen Wirkung kann Clenbuterol im Leistungssport und Bodybuilding als Dopingmittel und Anabolikum missbraucht werden. Es steht auf der Dopingliste und ist vor, während und nach dem Wettkampf verboten. So wurde beispielsweise der Radprofi Alberto Contador im Jahr 2012 aufgrund eines Clenbuterol-Missbrauchs vom Internationalen Sportgerichtshof verurteilt und musste seinen Sieg an der Tour de France im Jahr 2010 abgeben.

Clenbuterol wird in der Tiermast als illegales wachstumsförderndes Mittel eingesetzt, weil es den Aufbau von Muskelfleisch fördert und gleichzeitig Fett abbaut. Der Konsum von verseuchtem Fleisch kann zu falsch positiven Dopingresultaten führen, wie wahrscheinlich beim Tischtennisprofi Dimitrij Ovtcharov. Ob sich Clenbuterol beim Menschen tatsächlich als Dopingmittel eignet, ist nicht unbestritten. Von einer missbräuchlichen Anwendung ist in jedem Fall abzuraten.

Dosierung

Gemäss der Arzneimittel-Fachinformation. Clenbuterol kann als Lösung inhaliert oder oral eingenommen werden.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Es sind zahlreiche Arzneimittel-Wechselwirkungen möglich. Sie finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation. Clenbuterol wird grösstenteils unverändert über den Urin ausgeschieden.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten unerwünschten Wirkungen gehören - wie bei anderen Beta2-Sympathomimetika - Tremor (Zittern), Kopfschmerzen, Unruhe, Übelkeit, Sodbrennen, Schwindel, Muskelschmerzen, Muskelkrämpfe, Nervosität, allergische Reaktionen und Harnverhaltung. Herz-Kreislaufstörungen wie schneller Puls, Herzrhythmusstörungen, Brustschmerzen, Extrasystolen und Ischämie sind möglich. Hypokaliämie, Hyperglykämie, Insulinanstieg sowie Störungen der Niere sind selten. Solche Nebenwirkungen sind auch möglich, wenn mit Clenbuterol verseuchtes Fleisch konsumiert wird. Dabei kann es auch zu gefährlichen Überdosierungen mit schnellem Herzschlag, Herzrhythmusstörungen, tiefem Blutdruck, Schock und Krämpfen kommen.

siehe auch

Beta2-Sympathomimetika

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 22.8.2023 geändert.
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