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Appetitlosigkeit Indikationen

synonym: Appetitmangel, Inappetenz, Appetitverlust, Essunlust, Anorexia

Symptome

Appetitlosigkeit bezeichnet das fehlende oder eingeschränkte Bedürfnis, flüssige oder feste Nahrung zu sich nehmen. Sie kann von schneller Sättigung, Geruchs- und Geschmacksveränderungen, Aversion, Übelkeit und Erbrechen begleitet sein.

Die reduzierte Nahrungsaufnahme führt längerfristig zu zahlreichen Komplikationen wie Müdigkeit, Schwäche, Gewichtsverlust, Verlust der Muskelmasse, Mangelzustände wie Anämie, Verlust von Lebensqualität und Anfälligkeit für Krankheiten.

Ursachen

Die Ursachen für Appetitlosigkeit sind zahlreich:

Nicht-medikamentöse BehandlungMedikamentöse Behandlung

Bittermittel wie zum Beispiel Wermut, Angelika, Schafgarbe, Enzian und bittere Schleifenblume als Tee oder Tinktur wirken appetitanregend, wenn sie etwa eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten eingenommen werden. Sie sollen nicht bei Patienten mit einem Magengeschwür angewandt werden.

Prokinetika wie Metoclopramid (Paspertin®, Generika) und Domperidon (Motilium®) fördern die Motilität des Verdauungstrakts und sind gegen Übelkeit und Erbrechen wirksam.

Einge Antidepressiva wie zum Beispiel Mirtazapin können den Appetit erhöhen. Vorsicht: Einige Antidepressiva wie die SSRI können auch Appetitlosigkeit verursachen.

Gestagene wie Medroxyprogesteron und Megestrolacetat sind klinisch vergleichsweise gut untersucht. Der Wirkmechanismus ist nicht vollständig aufgeklärt.

Glucocorticoide wie Dexamethason, Methylprenisolon und Prednisolon

Dronabinol ist in den USA zur Behandlung der Appetitlosigkeit mit Gewichtsverlust bei AIDS-Patienten und als Mittel der 2. Wahl gegen Übelkeit und Erbrechen im Zusammenhang mit einer Chemotherapie zugelassen. In der Schweiz ist die Anwendung mit einer Ausnahmebewilligung des Bundesamts für Gesundheit möglich.

Appetitanregende Antihistaminika und Anticholinergika wie die strukturell ähnlichen Wirsktoffe Cyproheptadin (USA) und Pizotifen (Mosegor®) sind in der Schweiz nicht resp. nicht mehr im Handel. Ketotifen ist eine mögliche Alternative, aber nicht in dieser Indikation zugelassen.

Trinknahrung wie zum Beispiel Fresubin® und Resource® substituiert die essentiellen Nahrungsbestandteilen wie Fette, Proteine, Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralstoffe. In der Regel ersetzt eine Portion eine Mahlzeit. Als Ersatz können auch Energieriegel und hochkalorische Suppen verwendet werden.

Multivitaminpräparate enthalten ein breites Spektrum an Vitaminen und Mineralstoffen und werden zur Vorbeugung eines Mangels eingesetzt. Falls bereits ein Mangel vorliegt, wird er gezielt mit Monopräparaten behandelt.

Weitere Wirkstoffe, die in der Literatur erwähnt sind:

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Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 5.11.2018 geändert.
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