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Açaí-Beeren Lebensmittel

Açaí-Beeren sind die schwarzvioletten Früchte der Palme Euterpe oleracea, welche in Südamerika im Amazonasgebiet heimisch ist. Die Früchte werden zu einem Saft und zahlreichen anderen Zubereitungen weiterverarbeitet. In den vergangenen Jahren wurde Açaí in den westlichen Industrienationen als antioxidatives Nahrungsergänzungsmittel vermarktet und aggressiv für die verschiedensten medizinischen Indikationen, unter anderem gegen Übergewicht und das Altern beworben. Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es jedoch kaum Belege für solche Einsatzgebiete. Hingegen spricht aus unserer Sicht nichts gegen die Verwendung als exotisches Genuss- oder Stärkungsmittel.

synonym: Euterpe oleracea, Acai

Produkte

Açaí-Beeren (sprich: ass-a-i) sind in der Schweiz unter anderem als Saft, Pulver, in Form von Kapseln und Kosmetika im Handel. Sie gehören zu den sogenannten Superfoods.

Stammpflanze

Stammpflanze der Beeren ist die Palme Euterpe oleracea Mart. (Arecaceae), die in Südamerika heimisch ist und in den regelmässig überfluteten Böden des Amazonasgebiet wächst. Die schlanken Palmen erreichen eine Höhe von etwa 20 bis 30 Metern und werden für die Gewinnung der Palmherzen und der Früchte angebaut.

Arzneidroge

Als Arzneidroge werden die Früchte verwendet. Es handelt sich um runde, schwarzviolette, zwischen 1 bis 2.5 cm grosse, essbare Beeren, die einen einzelnen grossen Samen und praktisch kein Fruchtfleisch enthalten. Sie können roh gegessen, zu einem Saft und anderen Zubereitungen, wie zum Beispiel zu Getränken, Speiseeis, Energy-Drinks und Joghurt weiterverarbeitet werden. Die Früchte haben einen speziellen, nussigen Geschmack.

Inhaltsstoffe

Zu den Inhaltsstoffen gehören Proteine, Aminosäuren, Lipide, ungesättigte Fettsäuren, Vitamine, Mineralstoffe, Polysaccharide, Flavonoide, Anthocyane und Proanthocyanidine. Als relevante Antioxidanzien werden vor allem Anthocyane wie Cyanidin-3-O-glucosid und Cyanidin-3-O-rutinosid angesehen, die den Beeren auch die intensive Färbung verleihen.

Wirkungen

Açaí-Beeren und entsprechende Zubereitungen sind für ihre stark antioxidativen Wirkungen bekannt. Ferner wurden in Untersuchungen unter anderem entzündungshemmende, antiproliferative, zytoprotektive und immunstimulierende Eigenschaften gefunden.

Anwendungsgebiete

Açaí-Beeren und entsprechende Zubereitungen werden in den westlichen Industrienationen als Nahrungsergänzungsmittel konsumiert. Die „Superbeeren“, „Wunderbeeren“ oder „Powerbeeren“ wurden vor allem in den USA aggressiv für verschiedenste Anwendungsgebiete wie zum Beispiel Übergewicht, Anti-Aging, Krebs, Arthritis und Herz-Kreislauf-Erkrankungen beworben.

In der wissenschaftlichen Literatur finden sich kaum Belege für diese Einsatzgebiete. Die Früchte stellen zwar eine mögliche Quelle für potenziell wertvolle Nährstoffe dar, eine medizinische oder medizinisch-präventive Anwendung ist aber aus unserer Sicht derzeit nicht angezeigt. Hingegen spricht nichts gegen die Einnahme als exotisches Genussmittel, als Stärkungsmittel oder gegen die Verwendung in der Gastronomie.

Unerwünschte Wirkungen

Uns liegt kaum Literatur über mögliche unerwünschte Wirkungen vor. Die Beeren werden von den Einheimischen seit langer Zeit regelmässig und in grossen Mengen konsumiert (lokal sogar als Grundnahrungsmittel). Bei der Einnahme soll beachtet werden, dass Açaí MRI-Untersuchungen beeinflussen kann, weil es als natürliches Kontrastmittel wirksam ist.

siehe auch

Goji, Smoothies

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 2.9.2023 geändert.
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