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Siponimod Arzneimittelgruppen Sphingosin-1-phosphat-Rezeptor-Modulatoren

Siponimod ist ein immunmodulierender und neuroprotektiver Wirkstoff aus der Gruppe der Sphingosin-1-phosphat-Rezeptor-Modulatoren für die Behandlung der multiplen Sklerose. Die Effekte beruhen auf der selektiven Bindung an die S1P-Rezeptoren 1 und 5. Siponimod hemmt den Austritt von Lymphozyten aus den Lymphknoten und reduziert ihre Anzahl im peripheren Blutkreislauf. Die Behandlung wird mit einer Dosistitration begonnen. Anschliessend werden die Tabletten einmal täglich unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen und Bluthochdruck. Siponimod kann das Risiko für Infektionskrankheiten erhöhen. Es ist ein Substrat von CYP2C9 und CYP3A4.

synonym: Siponimodum, Siponimodi fumaras, Siponimodfumarat BAF312

Produkte

Siponimod wurde in den USA im Jahr 2019 und in der Schweiz im Jahr 2020 in Form von Filmtabletten zugelassen (Mayzent®).

Struktur und Eigenschaften

Siponimod (C29H35F3N2O3, Mr = 516.6 g/mol) liegt im Arzneimittel als 2:1 Co-Kristall mit der Fumarsäure und als weisses Pulver vor. Der Wirkstoff wurde ausgehend von Fingolimod entwickelt, dem ersten Vertreter dieser Arzneimittelgruppe. Das Ziel des Drug Discovery war eine Erhöhung der Selektivität für die S1P-Rezeptoren und eine Senkung der Halbwertszeit. Siponimod ist im Unterschied zu Fingolimod kein Prodrug.

Wirkungen

Siponimod (ATC L04AA42 ) hat immunmodulierende und neuroprotektive Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der hochaffinen, selektiven und dualen Bindung an die S1P-Rezeptoren 1 und 5. Siponimod hemmt den Austritt von Lymphozyten aus den Lymphknoten und reduziert ihre Anzahl im peripheren Blutkreislauf. Ferner überquert Siponimod die Blut-Hirn-Schranke und übt zusätzliche neuroprotektive und entzündungshemmende Effekte im zentralen Nervensystem aus, welche von der S1P-Rezeptorbindung vermittelt werden.

Siponimod ist selektiver als Fingolimod, welches mit vier der fünf Rezeptor-Subtypen interagiert (1,3,4,5). Die Wechselwirkung mit dem Subtyp 3 soll vermieden werden, weil diese mit der Entstehung der Bradykardie und einer Gefässverengung in Verbindung gebracht wird.

Die Halbwertszeit liegt im Bereich von 30 Stunden und ist damit deutlich kürzer als diejenige von Fingolimod. Die Wirkungen sind damit nach dem Absetzen schneller reversibel.

Indikationen

Für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit einer sekundär progredienten multiplen Sklerose (SPMS) mit entzündlicher Krankheitsaktivität, nachgewiesen durch klinische Schübe oder Bildgebung.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Behandlung wird mit einer Dosistitration begonnen, um das Risiko für kardiovaskuläre Nebenwirkungen zu reduzieren. Anschliessend werden die Tabletten einmal täglich unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen. Vor dem Therapiebeginn muss eine CYP2C9-Genotypisierung vorgenommen werden.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Siponimod wird hauptsächlich von CYP2C9 sowie von CYP3A4 metabolisiert und entsprechende Wechselwirkungen mit Inhibitoren und Induktoren können auftreten. Weitere Interaktionen wurden mit den folgenden Arzneimitteln beschrieben:

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen und Bluthochdruck. Siponimod kann das Risiko für Infektionskrankheiten erhöhen.

Besonders zu Beginn der Therapie kann eine Bradykardie und eine Verzögerung der atrioventrikulären Überleitung auftreten. Den Risiken wird mit verschiedenen Vorsichtsmassnahmen begegnet (vgl. Fachinformation).

siehe auch

Fingolimod

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 5.3.2024 geändert.
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