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Pethidin Arzneimittelgruppen Opioide

Pethidin ist ein schmerzlindernder Wirkstoff aus der Gruppe der Opioide zur Behandlung mittelstarker bis starker Schmerzen. Die Wirkungen beruhen auf der Bindung an µ-Opioidrezeptoren. Da Pethidin überdosiert toxisch ist, ist die Beachtung der Vorsichtsmassnahmen wichtig. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören zentrale Störungen, Dämpfung, Krämpfe, Atemdepression, Übelkeit, tiefer Blutdruck und Verstopfung. In Kombination mit MAO-Hemmern kann ein lebensgefährliches Serotoninsyndrom ausgelöst werden. Die Anwendung ist aufgrund der kurzen Wirkdauer, substanzspezifischer Nebenwirkungen und der variablen Kinetik umstritten.

synonym: Pethidinum, Pethidini hydrochloridum PhEur, Pethidinhydrochlorid, Meperidin, Demerol

Produkte

Pethidin ist als Injektionslösung im Handel. Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1947 zugelassen. Das Medikament ist als Betäubungsmittel einer strengen Kontrolle unterworfen und ausschliesslich auf ärztliche Verordnung erhältlich.

Struktur und Eigenschaften

Pethidin (C15H21NO2, Mr = 247.3 g/mol) ist ein Phenylpiperidinderivat. In Arzneimitteln liegt es als Pethidinhydrochlorid vor, ein weisses, kristallines Pulver, das in Wasser sehr leicht löslich ist. Es wurde ursprünglich als anticholinerges Derivat von Atropin synthetisiert, aber es stellte sich bald heraus, dass es schmerzlindernd ist.

Wirkungen

Pethidin (ATC N02AB02 ) hat schmerzlindernde Eigenschaften. Ob es eine spasmolytische Wirkungskomponente hat, ist unsicher. Die Effekte beruhen auf der Bindung an µ-Opioid-Rezeptoren.

Wirkmechanismus der Opioide, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Pethidin ist zur Behandlung mittelstarker bis starker akuter und anhaltender Schmerzen zugelassen, wenn nicht opioide Schmerzmittel oder schwache Opioide versagen.

Dosierung

Gemäss der Arzneimittel-Fachinformation. Für die Tabletten wird eine Einnahme nach den Mahlzeiten empfohlen.

Kontraindikationen

Die vollständigen Angaben zu Vorsichtsmassnahmen und Interaktionen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Pethidin wird in der Leber von Cytochromen biotransformiert, hat einen hohen First-Pass-Metabolismus und eine interindividuell variable Pharmakokinetik. Pethidin darf nicht mit MAO-Hemmern kombiniert werden, da bei dieser Kombination lebensbedrohliche Nebenwirkungen möglich sind (Serotoninsyndrom).

Zentral dämpfende Arzneimittel wie zum Beispiel Beruhigungsmittel, Schlafmittel, Antidepressiva, Neuroleptika oder Alkohol können die unerwünschten Wirkungen verstärken. Weitere Interaktionen sind möglich.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Überempfindlichkeitsreaktionen, eine Hyperglykämie, psychiatrische Störungen, eine Dämpfung, Schwindel, Verwirrtheit, Kopfschmerzen, eine dosisabhängige Atemdepression, Übelkeit, Erbrechen, eine Verstopfung, Hypothermie, Sehstörungen, Schwindel, ein tiefer Puls, ein tiefer Blutdruck, eine Histaminfreisetzung, Hautreaktionen, eine Abhängigkeit, anticholinerge Nebenwirkungen, Muskelbeschwerden und Krampfanfälle.

siehe auch

Opioide, Serotoninsyndrom, Pethidinhydrochlorid-Suppositorien 100 mg PH

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 16.1.2024 geändert.
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