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Galcanezumab Arzneimittelgruppen Monoklonale Antikörper CGRP-Inhibitoren

Galcanezumab ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der monoklonalen Antikörper, der für die Vorbeugung von Migräneanfällen eingesetzt wird. Die Effekte beruhen auf der Bindung an das entzündungsfördernde und gefässerweiternde Neuropeptid CGRP (Calcitonin Gene-Related Peptide). Das Arzneimittel wird einmal pro Monat subkutan gespritzt. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Reaktionen und Schmerzen an der Injektionsstelle.

synonym: Galcanezumabum, LY2951742

Produkte

Galcanezumab wurde in den USA und in der EU im Jahr 2018 und in der Schweiz im Jahr 2019 als Injektionslösung in einem Fertigpen und in einer Fertigspritze zugelassen (Emgality®).

Struktur und Eigenschaften

Galcanezumab ist ein humanisierter monoklonaler IgG4-Antikörper mit einer Molekülmasse von 147 kDa gegen CGRP. Er wird mit biotechnologischen Methoden hergestellt.

Wirkungen

Galcanezumab (ATC N02CX08 ) reduziert die Anzahl der Migräneanfälle. Die Effekte beruhen auf der Bindung des Antikörpers an CGRP, das Calcitonin Gene-Related Peptide. CGRP ist ein Neuropeptid, das bei der Auslösung von Migräneanfällen eine wichtige Rolle spielt. Es besteht aus 37 Aminosäuren und wird im peripheren und im zentralen Nervensystem exprimiert. Es existieren zwei Isoformen, CGRP-α (Abbildung) und CGRP-β, welche sich in drei Aminosäuren unterscheiden. Beide sind Agonisten am CGRP-Rezeptor.

Sequenz von CGRP, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

CGRP hat stark gefässerweiternde Eigenschaften und spielt bei der Schmerzauslösung sowie bei der neurogenen Entzündung eine zentrale Rolle. Bei Mi­g­rä­ni­kern wurden bei einem Anfall erhöhte CGRP-Werte festgestellt und durch die intravenöse Verabreichung des Peptids lassen sich bei Migränepatienten Anfälle auslösen.

Die → Triptane, welche für die Behandlung von Migräneanfällen verabreicht werden, hemmen ebenfalls die Freisetzung von CGRP. Die Halbwertszeit von Galcanezumab liegt im Bereich von 27 Tagen.

Wirkmechanismus der CGRP-Inhibitoren, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Für die Migräneprophylaxe bei Erwachsenen.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel muss aufgrund der langen Halbwertszeit nur einmal pro Monat subkutan gespritzt werden. Es kann von den Patienten nach einer Instruktion durch das Fachpersonal selbst verabreicht werden.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Wechselwirkungen sind bisher nicht bekannt.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Reaktionen und Schmerzen an der Injektionsstelle.

siehe auch

CGRP-Inhibitoren

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 19.11.2023 geändert.
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