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Naphazolin Arzneimittelgruppen Sympathomimetika / Abschwellende Nasensprays

Naphazolin ist ein gefässverengender Wirkstoff aus der Gruppe der Sympathomimetika, der in Form abschwellender Nasensprays zur kurzfristigen Behandlung von Schnupfen und in Form von Augentropfen bei Bindehautentzündungen und -reizungen verwendet wird. Die Behandlung lindert nur die Symptome und sollte nur während wenigen Tagen erfolgen. Bei längerer Anwendung kann eine Abhängigkeit vom Medikament entstehen.

synonym: Privin, Naphazolini hydrochloridum PhEur, Naphazolini nitras PhEur, Naphazolinnitrat

Produkte

Naphazolin war in Form von Augentropfen in Kombination mit anderen Wirkstoffen im Handel (Oculosan®). Abschwellende Nasensprays mit Naphazolin sind in der Schweiz ebenfalls nicht mehr erhältlich (z.B. Nasenspray comp Spirig®).

Struktur und Eigenschaften

Naphazolin liegt in Arzneimitteln häufig als Naphazolinnitrat vor (C14H15N3O3, Mr = 273.3 g/mol), ein weisses, kristallines Pulver, das in Wasser wenig löslich ist.

Wirkungen

Naphazolin (ATC R01AA08 , ATC S01GA01 ) hat sympathomimetische und gefässverengende Eigenschaften. Dadurch reduziert es symptomatisch Rötungen am Auge und ist wirksam gegen eine angeschwollene Nasenschleimhaut, sowie übermässige Sekretionen der Nase.

Indikationen

Naphazolin wird in Form von Augentropfen zur symptomatischen Behandlung von Bindehautentzündungen und -reizungen und in Form abschwellender Nasenmittel zur Behandlung von Schnupfen und einer geschwollenen Nasenschleimhaut verschiedener Ursache eingesetzt.

Kontraindikationen

Die Arzneimittel sind nicht zu Langzeitanwendung vorgesehen und sollen nach wenigen Tagen wieder abgesetzt werden (Augentropfen: 2 bis 3 Tage, Nasensprays: 5 bis 7 Tage). Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Bei der gleichzeitigen Anwendung von Sympathomimetika, trizyklischen Antidepressiva und MAO-Hemmern kann theoretisch eine hypertensive Krise auftreten. Andere Augentropfen sollen in einem zeitlichen Abstand angewandt werden.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Reaktionen am Auge wie Reizungen, Rötungen, Verschwommensehen oder eine reaktive Hyperämie. Bei nasaler Anwendung ist unter anderem ein Brennen und eine Austrocknung möglich. Bei der längerfristigen Anwendung der Nasensprays kann sich eine Rhinitis medicamentosa entwickeln, also eine vom Spray ausgelöste Schwellung der Schleimhaut.

Systemische Nebenwirkungen wie Überempfindlichkeitsreaktionen, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Schwindel, Tremor, Erregtheit und Herz-Kreislauf-Störungen treten selten auf.

siehe auch

Abschwellende Nasensprays, Rhinitis medicamentosa

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 14.12.2023 geändert.
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