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VX Nervengifte Organophosphate

VX ist ein extrem toxisches Nervengift aus der Gruppe der Organophosphate, das als C-Waffe für militärische oder terroristische Angriffe missbraucht wird. Es sind auch Giftmorde bekannt, die mit der Substanz verübt wurden. VX hemmt die Acetylcholinesterase, welche für den Abbau des Neurotransmitters Acetylcholin verantwortlich ist. Dies führt zu einer Überstimulation der Acetylcholin-Rezeptoren. Der Tod tritt in der Regel aufgrund eines Atem- oder Herzkreislaufversagens ein. VX liegt als ölige Flüssigkeit vor und wird nicht nur über die Atemwege, sondern auch über die Haut in den Körper aufgenommen. Die letale Dosis liegt im Bereich weniger Milligramm. Zur medikamentösen Vorbeugung oder Behandlung werden reversible Cholinesterase-Hemmer, Atropin, Oxime und Benzodiazepine eingesetzt.

synonym: TX-60

Struktur und Eigenschaften

VX (C11H26NO2PS, Mr = 267.4 g/mol) gehört zur Gruppe der Organophosphate. Es liegt bei Raumtemperatur als leicht gelbliche, ölige, geruch- und geschmacklose Flüssigkeit mit einer hohen Viskosität vor. Das „V“ steht für Venom (Gift).

Der Siedepunkt ist mit etwa 300°C relativ hoch. Deshalb wird VX in der Regel als Flüssigkeit, als Aerosol und seltener gasförmig eingesetzt.

Das Nervengift wurde erstmals in den 1950er-Jahren im Rahmen der Entwicklung von Insektiziden in Grossbritannien synthetisiert. Verwandte Organophosphate werden heute auch als Insektengifte verwendet.

Wirkungen

VX ist ein extrem potentes Nervengift. Die Effekte beruhen auf der irreversiblen Hemmung des Enzyms Acetylcholinesterase, das für den Abbau des Neurotransmitters Acetylcholin zu Cholin und Acetat verantwortlich ist. Dadurch werden die Effekte von Acetylcholin durch eine Überstimulation der nicotinischen und muscarinischen Acetylcholin-Rezeptoren verstärkt.

Dies führt unter anderem zu unwillkürlichen Muskelkontraktionen, zu Krämpfen, einem Bewusstseinsverlust, einem Koma, zu Lähmungen, einer Hypotonie, einer Zyanose und zum Tod durch Herzkreislauf- und Atemversagen.

VX kann über die Haut, die Augen, über den Verdauungstrakt und die Atemwege in den Körper aufgenommen werden. Es wird auch über kontaminierte Kleider oder Gegenstände weitergegeben und bleibt lange aktiv.

Wirkmechanismus der Parasympathomimetika, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Medikamentöse Vorbeugung und Behandlung

Als Antidote werden die folgenden Arzneimittelgruppen verwendet:

Die Schweizer Armee setzt den ComboPen®-Autoinjektor mit Atropin und Obidoximchlorid zur Akutbehandlung und die Pyridostigmin-Tabletten zur medikamentösen Vorbeugung ein.

Missbrauch

VX kann als flüssiges oder aerolisiertes Nervengift im Rahmen militärischer oder terroristischer Angriffe und als chemische Massenvernichtungswaffe missbraucht werden.

Es wurde auch als Gift für Morde verwendet. Der bekannteste Fall ist der Mord an Kim Jong-nam, dem ältesten Sohn von Kim Jong-il, dem früheren Diktator von Nordkorea. Er wurde am 13. Februar 2017 am Flughafen Flughafen Kuala Lumpur in Malaysia mit VX vergiftet.

Auch die sogenannte Aum-Sekte nutzte in den 1990er-Jahren selbst hergestelltes VX für Mordanschläge in Japan.

Dosierung

VX ist extrem toxisch und wirkt bereits in kleinsten Mengen im Bereich von wenigen Milligramm tödlich.

siehe auch

Nowitschok

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 25.4.2021 geändert.
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