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Spinosad Arzneimittelgruppen Insektizide Pedikulozide

Spinosad ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Insektizide, der zur äusserlichen Behandlung von Kopfläusen eingesetzt wird. Es ist ein Gemisch, das durch Fermentation aus dem Bakterium Saccharopolyspora spinosa gewonnen wird. Spinosad wird als Suspension für 10 Minuten auf das trockene Haar und den Haarboden aufgetragen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Rötungen und Reizungen der Haut und der Augen. Spinosad wird auch als Tierarzneimittel gegen Flöhe angewandt.

synonym: Spinosadum, Spinosyn A, Spinosyn D

Produkte

Spinosad ist in den USA seit dem Jahr 2011 als topische Suspension im Handel (Natroba®, 9 mg/g). Als Tierarzneimittel wird es auch oral zur Vorbeugung und Behandlung eines Flohbefalls mit Ctenocephalides felis beim Hund verwendet (Comfortis®). Spinosad wird ferner breit als Insektizid angewandt.

Struktur und Eigenschaften

Spinosad wird durch Fermentation aus dem Aktinomyzeten Saccharopolyspora spinosa gewonnen. Das Bakterium wurde ursprünglich in Bodenproben entdeckt, die ein Wissenschaftler 1982 während eines Ferienaufenthalts auf den Jungferninseln bei einer alten Rumdestillerie genommen hatte (Mertz, Yao, 1990).

Spinosad ist eine Mischung der Spinosyne Spinosyn A und Spinosyn D in einem Verhältnis von ungefähr 5:1. Die Strukturen der beiden Bestandteile unterscheiden sich nur in einer einzigen Methylgruppe. Es handelt sich um nicht antibakterielle Makrolide und Lactone mit zwei Zuckereinheiten. Synthetische Derivate werden als Spinoside bezeichnet.

IndikationenWirkungen

Spinosad (ATC P03AX , ATCvet QP53BX03 ) hat insektizide und zusätzlich ovizide Eigenschaften, d.h. es tötet die Lauseier ab. Es führt zu einer neuronalen Übererregung der Insekten, die gelähmt und abgetötet werden. Die Effekte beruhen auf einer Aktivierung der nicotinischen Acetylcholinrezeptoren (nAChR) der Insekten. In einer klinischen Studie war Spinosad dem Standardmittel Permethrin weit überlegen und erforderte in der Regel nur eine einmalige Anwendung und kein Auskämmen (Stough et al., 2009).

Dosierung

Gemäss der Packungsbeilage. Die Suspension muss vor jeder Anwendung gut geschüttelt werden. Zuerst wird die Flüssigkeit auf die trockene Kopfhaut, anschliessend auf das Haar aufgetragen. Nach einer Einwirkzeit von 10 Minuten gut mit warmem Wasser auswaschen. Die Hände anschliessend gut waschen. Die Behandlung nach 7 Tagen wiederholen, falls lebende Läuse entdeckt werden.

Kontraindikationen

Spinosad soll nicht bei Überempfindlichkeit angewandt werden. Das Arzneimittel ist nur zur äusserlichen Verwendung vorgesehen und soll nicht eingenommen oder mit den Augen oder Schleimhäuten in Kontakt gebracht werden. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Arzneimittel-Wechselwirkungen sind nicht bekannt. Eine zeitgleiche Anwendung anderer Arzneimittel ist nicht angezeigt.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten unerwünschten Wirkungen gehören Rötungen und Reizungen der Haut und der Augen. Über trockene Haut, Hautablösung und Haarausfall wurde selten berichtet. Spinosad wird kaum über die Haut ins Blut aufgenommen und gilt als atoxisch.

siehe auch

Kopfläuse

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 16.4.2024 geändert.
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