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Spannungskopfschmerz Indikationen Kopfschmerzen

Ein Spannungskopfschmerz ist ein beidseitiger, milder bis mittelschwerer Kopfschmerz, der wie ein Band von der Stirne ausgeht und bis zum Hinterkopf reicht. Der Schmerz ist ziehend, drückend und beengend. Typische Zeichen der Migräne wie einseitige und pulsierende Schmerzen, Aura, Übelkeit und Erbrechen fehlen, aber eine leichte Licht- oder Lärmempfindlichkeit und leichte Übelkeit können vorkommen. Zur Behandlung werden hauptsächlich Schmerzmittel wie zum Beispiel Ibuprofen oder Paracetamol eingesetzt. Bei chronischen Beschwerden gilt das trizyklische Antidepressivum Amitriptylin als Mittel der 1. Wahl zur Vorbeugung. Die Kombination von Schmerzmitteln mit Coffein oder Beruhigungsmitteln kann die Wirksamkeit erhöhen. Diese Präparate sollen aber zurückhaltend eingesetzt werden, da sie eine Abhängigkeit vom Schmerzmittel und einen Schmerzmittel-Kopfschmerz begünstigen können.

synonym: Kopfschmerz vom Spannungstyp, Muskelkontraktionskopfschmerz, Stress-Kopfschmerz, Stressabhängiger Kopfschmerz, psychogener Kopfschmerz, tension headache, tension-type headache, TTH

Symptome

Sporadisch, häufig oder chronisch auftretend:

Spannungskopfschmerz ist die häufigste Kopfschmerzart.

Ursachen

Die Ursachen sind nicht genau bekannt. Diskutiert werden zentrale, psychische und muskuläre Faktoren.

Komplikationen

Ein selten auftretender Spannungskopfschmerz ist relativ unproblematisch und kann gut selbst mit einem angemessenen Gebrauch von Schmerzmitteln behandelt werden. Die Patientinnen gehen oft erst in ärztliche Behandlung, wenn die Häufigkeit der Schmerzanfälle zunimmt.

Der chronische Spannungskopfschmerz ist seltener und zeichnet sich aus durch sehr häufige Schmerzen (≥ 15 Tage im Monat), eine höhere Morbidität und eine starke Einschränkung der privaten und professionellen Aktivitäten. Es treten auch psychische Komorbiditäten wie Stress, Angst und Depression auf.

Bei einem häufigen Schmerzmittelgebrauch kann ein Medikamentinduzierter Kopfschmerz und eine Schmerzmittelabhängigkeit entstehen. Dies ist deshalb problematisch, weil die regelmässige Einnahme von Schmerzmitteln zu schweren unerwünschten Wirkungen führen kann, unter anderem zu Magen-Darm-Geschwüren, Leber- und Nierenschäden.

Auslöser

In Untersuchungen wurden diese Auslöser häufig genannt:

Risikofaktoren Diagnose

Im Unterschied zur Migräne treten beim Spannungskopfschmerz keine visuelle Störungen, Übelkeit oder Erbrechen auf. Eine leichte Licht- oder Lärmempfindlichkeit oder Übelkeit kann vorkommen. Der Migräne-Kopfschmerz ist in der Regel einseitig und die Schmerzqualität ist pochend-pulsierend. Die Unterscheidung von einer Migräne ohne Aura ist aber nicht immer einfach.

Zahlreiche Erkrankungen und Zustände können Kopfschmerzen auslösen. Viele sekundäre Kopfschmerzen wie beispielsweise durch stark erhöhten Blutdruck ausgelöste Kopfschmerzen äussern sich ähnlich wie ein Spannungskopfschmerz und sollen bei der Diagnose ausgeschlossen werden.

Ein wertvolles Hilfsmittel zur Diagnose und Verlaufskontrolle ist ein Kopfschmerz-Tagebuch. Es ermöglicht die Abschätzung der Häufigkeit, kann bei der Identifizierung von Auslösern helfen und zeigt einen Medikamentenübergebrauch an. Zudem zeigt es im Vergleich die Wirksamkeit der Behandlung auf.

Nicht medikamentöse Vorbeugung

Entspannungstechniken und physikalische Methoden gelten als wirksam zur Vorbeugung chronischer Spannungskopfschmerzen. Sie werden auch in Kombination mit Medikamenten angewendet.

Medikamentöse Vorbeugung

Eine medikamentöse Vorbeugung sollte bei einem chronisch wiederkehrenden Spannungskopfschmerz in Betracht gezogen werden. Eine weitere Indikation sind häufige Kopfschmerzen, die schlecht auf Schmerzmittel ansprechen.

Trizyklische Antidepressvia:

Weitere:

Medikamentöse Behandlung

Schmerzmittel (NSAR und Paracetamol) sind nachgewiesenermassen wirksam. Ibuprofen und Paracetamol werden häufig als Mittel der ersten Wahl genannt. Welches Mittel für den Patienten am besten wirksam und verträglich ist, muss aber individuell bestimmt und ausprobiert werden. Es wird empfohlen, Schmerzmittel gegen Kopfschmerzen an maximal 4 bis 10 Tagen pro Monat einzunehmen, um die Entstehung eines Medikamentinduzierten Kopfschmerzes zu vermeiden. Unerwünschte Wirkungen treten vor allem bei regelmässiger Einnahme auf:

Beruhigungsmittel und Coffein verstärken die Wirkung der Schmerzmittel, erhöhen aber gleichzeitig das Risiko für die Entstehung eines medikamentinduzierten Kopfschmerzes:

Muskelrelaxantien und Spasmolytika sind umstritten. Die meisten Autoren raten von einer Anwendung ab.

Alternative Therapeutika wie zum Beispiel Homöopathika oder Anthroposophika können einigen Patienten Linderung bringen.

Pflanzliche PräparateLiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 10.11.2022 geändert.
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