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Rilpivirin Arzneimittelgruppen HIV-Medikamente Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NNRTI)

Rilpivirin ist ein antiviraler Wirkstoff aus der Gruppe der nicht nukleosidischen Reverse Transkriptase Inhibitoren, der in Kombination mit anderen Wirkstoffen zur Behandlung einer Infektion mit HIV-1 eingesetzt wird. Rilpivirin wird einmal täglich verabreicht. Es muss mit den Mahlzeiten eingenommen werden, da sonst die Bioverfügbarkeit reduziert wird. Es steht auch eine Depot-Injektionssuspension zur Verfügung, die intramuskulär mit Cabotegravir verabreicht wird. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen der oralen Therapie gehören eine Depression, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen und Hautausschlag. Rilpivirin ist ein CYP3A-Substrat und darf nicht zusammen mit CYP-Induktoren oder Protonenpumpen-Inhibitoren verabreicht werden.

synonym: Rilpivirinum, Rilpivirini hydrochloridum, Rilpivirinhydrochlorid, TMC278

Produkte

Rilpivirin ist in der EU und in den USA seit dem Jahr 2011 in Form von Tabletten im Handel (Edurant®, Kombinationspräparate). In der Schweiz wurde Rilpivirin im Februar 2013 zugelassen. Im Jahr 2021 wurde eine Depot-Injektionssuspension registriert (Rekambys®).

Struktur und Eigenschaften

Rilpivirin (C22H18N6, Mr = 366.4 g/mol) hat eine nicht nukleosidische Struktur. Es ist ein Diarylpyrimidin und liegt in Arzneimitteln als Rilpivirinhydrochlorid vor, ein weisses Pulver, das in Wasser praktisch unlöslich ist.

Wirkungen

Rilpivirin (ATC J05AG05 ) hat antivirale Eigenschaften gegen HIV-1. Die Wirkungen beruhen auf der Hemmung der reversen Transkriptase. Der Wirkstoff wurde als Alternative zu Efavirenz entwickelt.

Angriffspunkte der HIV-Medikamente im HIV-Replikationszyklus, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Für die Behandlung einer Infektion mit HIV-1 (antiretrovirale Kombinationstherapie).

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel wird einmal täglich mit einer Mahlzeit eingenommen. Die Verabreichung mit den Mahlzeiten ist notwendig, weil die Bioverfügbarkeit im nüchternen Zustand um zirka 40 % reduziert wird.

Rilpivirin wird in Kombination mit dem Integrase-Hemmer Cabotegravir auch als Depot-Injektionssuspension intramuskulär verabreicht.

Kontraindikationen

Die vollständigen Angaben zu Vorsichtsmassnahmen und Interaktionen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Rilpivirin wird von CYP3A metabolisiert. Die Kombination mit den CYP-Induktoren Carbamazepin, Oxcarbazepin, Phenobarbital, Phenytoin, Rifabutin, Rifampin, Rifapentin und Johanniskraut ist kontraindiziert, weil diese Wirkstoffe die Plasmakonzentration von Rilpivirin senken können.

Ebenfalls kontraindiziert ist die gleichzeitige Verabreichung von Protonenpumpen-Inhibitoren, da sie zu einem Anstieg des pH-Werts im Magen führen sowie die mehrfache Einnahme von Dexamethason. Schliesslich sollte eine Kombination mit Arzneimitteln vermieden werden, die das QT-Intervall verlängern und Herzrhythmusstörungen auslösen können.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine Depression, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen und Hautausschlag. Rilpivirin kann das QT-Intervall verlängern.

siehe auch

Reverse-Transkriptase-Inhibitoren

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 25.5.2023 geändert.
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